Das Blutbad an den Finanzmärkten verschärft sich - als erste Hauptbörse der Welt öffnete Japans Nikkei mit sieben Prozent minus in den Freitag. Während sich der Schweizer Hauptindex SMI am Donnerstag noch mit einem Tagesverlust von 9,64 Prozent (minus 882.06 Punkte) in den letzten Handelstag der Woche retten konnte, schloss der Deutsche Aktienindex (Dax) mit einem Minus von 12,24 Prozent, dem stärksten Dax-Tagesverlust seit 1989.
Seit Anfang des Jahres sackte der Dax damit um mehr als 30 Prozent ab. Der Dow Jones büsste am Donnerstag 9,99 Prozent ein und landete bei etwa 21.200 Punkten. Dies war der stärkste Verlust seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. Fast ebenso starke Verluste erlitten der US-Technologie-Index Nasdaq und der Leitindex S&P 500.
Bereits zu Wochenbeginn hatten die Börsen drastische Kurseinbrüche erlebt. Die New Yorker Zentralbank hatte dann am Donnerstag vergeblich versucht, die Kursverluste zu stoppen. Sie kündigte an, noch in dieser Woche 1,5 Billionen Dollar in die Finanzmärkte zu pumpen. Das führte aber nur zu einer kurzzeitigen Erholung der Aktienkurse, danach ging die rasante Talfahrt weiter.
Heftige Kurseinbrüche gab es auch in London und Paris. In der französischen Hauptstadt sank der Leitindex CAC um 12,28 Prozent auf 4044,26 Punkte. Das war ein deutlich grösserer Verlust als am Tag der Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001. In Mailand lagen die Kursverluste bei 16,92 Prozent, in Madrid bei 14,06 Prozent.
Trump erwischt Anleger auf falschem Fuss
Anleger hatten am Donnerstag auf starke Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) gehofft. Die Zentralbank kündigte schliesslich an, sie werde die Kreditvergabe an kleine und mittlere Unternehmen erleichtern und ihre Anleihekäufe bis Jahresende um 120 Milliarden Euro aufstocken. An den Finanzmärkten sorgten diese Ankündigungen aber nicht für die erhoffte Erleichterung.
Angesichts des von US-Präsident Donald Trump verkündeten Einreisestopps für Europäer geriet vor allem die Luftfahrtbranche unter Druck. So sackten etwa die Aktien von Lufthansa, des französisch-niederländischen Konzerns France-KLM und der British-Airways-Mutter IAG um zweistellige Prozentsätze ab.
Trumps Ankündigung, zur Eindämmung der Pandemie ein 30-tägiges Einreiseverbot für die 26 Länder des Schengenraums zu verhängen, habe die Anleger «unerwartet» erwischt, kommentierte der Analyst Vincent Boy von IG France. Der Schritt berge nun die Gefahr, weitere «protektionistische Tendenzen» von Staaten anzufachen. Die Angst, dass andere Länder dem Beispiel Trumps folgen könnten, «lähmt die Börse», erklärte auch der Analyst Timo Emden. (kes/SDA)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.