«Panama Papers» enthüllen Verletzung der Geldwäscherei-Regeln
Finma straft Gazprombank ab

Wegen Verletzung von Geldwäscherei-Vorschriften hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) Sanktionen gegen den Schweizer Ableger der russischen Gazprombank verhängt. Die «Panama Papers» haben entsprechend dubiose Geschäfte der Gazprombank mit Briefkastenfirmensollen enthüllt.
Publiziert: 01.02.2018 um 17:40 Uhr
|
Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:05 Uhr
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat Sanktionen gegen den Schweizer Ableger der russischen Gazprombank verhängt. Die Finma wirft der Gazprombank eine Verletzung der Geldwäscherei-Vorschriften vor. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/THOMAS HODEL

Wegen Verletzung von Geldwäscherei-Vorschriften hat die Finanzmarktaufsicht (Finma) Sanktionen gegen den Schweizer Ableger der russischen Gazprom-Bank verhängt. Die Handelsbank darf bis auf weiteres keine neuen Privatkunden aufnehmen, teilte die Finma am Donnerstag mit.

Die Bank habe Geschäftsbeziehungen und Transaktionen zwischen 2006 und 2016 nicht «mit der nötigen Tiefe und Sorgfalt» hinterfragt. Sie habe verdächtige Geschäftsbeziehungen nicht schnell genug gemeldet. Die Gazprombank Schweiz akzeptierte nach eigenen Angaben die Entscheidung der Aufsichtsbehörde.

«Panama Papers» enthüllt dubiose Geschäfte der Gazprombank

Die Erkenntnisse, die zu dem Verfahren führten, stammten aus den «Panama Papers», teilte die Aufsichtsbehörde mit. Dabei handelt es sich um Informationen über dubiose Geschäfte mit Briefkastenfirmen. Ein internationales Medien-Netzwerk hatte mit den «Panama Papers» Finanzströme in der mittelamerikanischen Steueroase enthüllt.

Die Gazprombank in Moskau ist mit nach eigenen Angaben vier Millionen Privat- und 45'000 Firmenkunden die drittgrösste russische Bank. Sie gehört zum Energiekonzern Gazprom und ist staatlich kontrolliert.

Die Gazprombank Schweiz teilte weiter mit, sie sei hauptsächlich im Firmenkundengeschäft und im Kreditgeschäft tätig. Die Massnahmen würden ausschliesslich das Geschäft mit Privatkunden betreffen. Die Probleme seien weitgehend aufgetreten, bevor die Gazprombank (JSC) in Moskau die Bank 2009 erwarb und in Gazprombank (Schweiz) AG umbenannte. Die Bank hat in der Schweiz nach eigenen Angaben 75 Mitarbeiter. (SDA/rad)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.