Ospelt hat keinen Lieferplan
Lücken in den Lachs-Gestellen auf unbestimmte Zeit

Am Samstag haben viele Lebensmittelhändler Lachsprodukte wegen Listerien zurückgerufen. DIese Produkte fehlen nun im Sortiment der Detailhändler. Wann diese wieder lieferbar sind, will die Produzentin Ospelt nicht sagen.
Publiziert: 11.03.2019 um 17:32 Uhr
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Lücken in der Lachsauslage: Nach einem Rückruf wegen Listerien fehlen bei den Schweizer Grossverteilern – wie hier bei Coop – diverse Lachsprodukte.
Foto: Ulrich Rotzinger
Christian Kolbe

In den Fisch-Kühlregalen von Coop klaffen heute Morgen grosse Lücken: Es fehlen die Lachsprodukte, die am Samstag wegen Listeriengefahr zurückgerufen wurden (BLICK berichtete). Nicht nur Coop hat diverse Lachsprodukte zurückgerufen, betroffen sind auch die Migros und oder die Dorfläden von Volg. 

Das zeigt vor allem eines: Vordergründig liefern sich die Detailhändler einen harten Preiskampf, gewisse Produkte beziehen aber alle beim selben Hersteller! Und verkaufen diesen zu unterschiedlichen Preisen weiter. In diesem Fall beziehen die Händler ihren Lachs unisono bei Ospelt Food AG beziehungsweise deren Produktionsbetrieb in Sargans SG.

Keine Angaben zur Lieferfrist

Wie die Ospelt-Gruppe mit Hauptsitz in Bendern im Fürstentum Liechtenstein auf Anfrage von BLICK schreibt, seien vom Rückruf einzig «Lachsprodukte vom Standort Sargans betroffen». Zudem handle es sich bei dem Rückruf um eine «Präventivmassnahme».

Wann die zurückgerufenen Produkte wieder lieferbar sind, darüber gibt Ospelt keine Auskunft. Auf Anfrage heisst es lediglich, dass aktuell alle notwendigen Massnahmen im Werk Sargans liefen.

«Die Fortführung der Produktion von Lachsprodukten im Werk Sargans erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen kantonalen Behörden», schreibt Ospelt weiter. Lachsliebhaber müssen sich also noch etwas gedulden oder auf Produkte eines anderen Herstellers ausweichen. 

Verarbeitet in der Schweiz 

Noch etwas zeigt die Rückruf-Aktion: Wie die globale Lebensmittelproduktion funktioniert! Die von Coop verschickte Liste zeigt, dass die Lachse tatsächlich einmal in Schottland, Island oder Norwegen im Wasser geschwommen und dort gefangen worden sind. Weiterverarbeitet wurden all diese Fische unterschiedlichster Provenienz an einem einzigen Ort: im sankt-gallischen Sargans. «Es ist üblich, dass Produkte unterschiedlicher Herkunftsländer im selben Produktionsbetrieb verarbeitet werden.» 

Gerne wüsste der Konsument, was genau mit dem Lachs in Sargans passiert. Zum Beispiel wie es möglich ist, dass Lachse aus ganz unterschiedlichen Regionen vom gleichen Erreger befallen sind. 

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