Mit ihrer BLICK-Kolumne bescherte sie Zalando letzte Woche ein PR-Debakel. Die SRF-Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri (42) erklärte, warum sie den deutschen Online-Modehändler boykottiert – obwohl sie dort immer gern bestellt habe. Denn Zalando will in den nächsten fünf Jahren «null Prozent Frauen» in der Chefetage. So steht es im Geschäftsbericht.
Treffen in Zürich
SonntagsBlick weiss, dass Zalando daraufhin den Kontakt zu Laeri suchte. Als sie am Mittwoch einen Vortrag an der «Digital Commerce»-Konferenz in Zürich hielt, kam der Termin zustande. Laeri bestätigt, dass sie am Rand der Veranstaltung Zalando-Verantwortliche traf, die aus Berlin angereist waren.
Umstimmen liess sie sich trotzdem nicht: «Ich werde selbstverständlich nicht mehr dort einkaufen», so Laeri zu SonntagsBlick. «Sich bewusst auf eine Zahl null festzulegen, zeugt von einer unglaublichen Ignoranz in der Chefetage.»
Auch Angela Merkel kritisiert
Mit ihrer Kritik ist Laeri in bester Gesellschaft. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (64) hat das Thema aufgegriffen. «Wenn uns Unternehmen in Zukunft wieder die Zielgrösse null mitteilen, dann werden wir das in irgendeiner Weise sanktionieren müssen.» Der Hintergrund: In Deutschland sind börsennotierte Firmen verpflichtet, sich Zielgrössen für die Anzahl Frauen in den Verwaltungsräten und Management-Stufen zu geben. Diese Ziele müssen sie in ihren Geschäftsberichten kommunizieren. Zalandos Geschäftsleitung besteht aus fünf Männern. Und daran will man offenbar nichts ändern.