Online-Markt boomt und baut aus
So hält Farmy dem Ansturm stand

Der Online-Markt Farmy hat seit der Pandemie mehr Kunden gewonnen. Deshalb weitet das Unternehmen die Kapazitäten aus. Um Risikopatienten zu schützen, reserviert Farmy Liefertermine für ältere und kranke Menschen.
Publiziert: 08.04.2020 um 19:34 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2020 um 20:10 Uhr
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Farmy ist der drittgrösste Online-Markt für Lebensmittel.
Foto: Keystone
Jenny Wagner

Der Kopfsalat ist schnell bestellt. Ein Mausklick, und schon ist das grüne Gemüse im Warenkorb. Normalerweise wird der Salat bei Farmy dann am nächsten Tag geliefert. Momentan sind allerdings Liefertermine bis in den Mai hinein ausgebucht. Ganz ähnlich wie bei den Anbietern LeShop von Migros und Coop@home.

Seit Beginn der Corona-Krise sind die Produkte von Farmy begehrter denn je. Sichtbar wird das anhand des Kundenverhaltens. Seit der Krise nutzen besonders viele Menschen über 45 Jahren den Online-Markt. Immer mehr ältere Menschen entdecken den Vorteil von Onlineshops. Vor der Krise stieg vor allem die Anzahl der Kunden zwischen 30 und 45 Jahren.

Im Schnitt mehr Ware

Der durchschnittliche Warenkorb betrug am 20. Februar noch 120 Franken. Am 20. März waren es bereits 139 Franken. Künftig soll noch mehr Geld ausgegeben werden. Bis zum 20. April wird ein durchschnittlicher Warenkorb von 180 Franken erwartet.

«Die Logistik ist die grösste Herausforderung. Wir haben in Lausanne und in Zürich-Altstetten eine Basis, von der aus wir die Kunden beliefern», sagt Roman Hartmann (39), Mitgründer von Farmy, im Januar zu BLICK. Zu Zeiten der Epidemie müssen zusätzlich strenge Hygienestandards eingehalten werden.

Höhere Kapazität nötig

«Farmy setzt aktuell alles daran, Kapazitäten auszubauen», heisst es deshalb in einer Mitteilung. Deshalb führte die Firma einen Mehrschichtbetrieb ein. Man hat neue Lagerarbeiter und Kuriere eingestellt. Bis April soll die Kapazität des Shops verfünffacht werden.

Viele Bauern leiden darunter, dass die Wochenmärkte geschlossen sind. «Das erhöhte Bestellvolumen ist wegen der eingebrochenen Umsätze auf den Höfen überlebenswichtig für uns», sagt Farmy-Aktionär Martin Jucker.

Farmy reserviert spezielle Liefertermine für ältere Menschen und Risikogruppen. Solche Aktionen haben auch schon andere grosse Onlineanbieter. LeShop bringt zusammen mit Pro Senectute Lebensmittel kostenlos zu älteren und gefährdeten Menschen. Coop hat einen Heimlieferdienst für Kunden ab 65 in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz eingerichtet.

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