Die grösste Baustelle des verschwiegenen Maus Frères-Clans ist Manor. Mit einem Anteil von 50 bis 60 Prozent in der Schweiz sind dessen Warenhäuser Marktführer. Der boomende Online-Handel stürzte den Warenhausriesen zuletzt in die Krise.
Neu-Chef Stéphane Maquaire verordnete Manor einen Umbau, strich 200 Stellen in der Zentrale in Basel. Er bezeichnete den Abbau als Start eines «unerlässlichen Transformationsplans». Einer ersten Etappe, die zurück zum Wachstum führen soll. Zwei Jahre gibt er sich dafür Zeit.
BLICK berichtete in den letzten 18 Monaten immer wieder von Abgängen – auch im Kader. Seit 2016 gibt der Warenhauskonzern offiziell keine Zahlen mehr heraus. Das Problem: Manor schreibt zwar Gewinne, doch die werden immer dünner. Die Renditeziele bleiben bis heute unerreicht.
Kunden sollen sich bei Manor zerstreuen können
Laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» ist der Umsatz im 2017 um 2,9 Prozent weiter gesunken, im laufenden Jahr (bis Juli) soll er um 4 Prozent weiter gefallen sein – im Herbst sogar noch mehr, schreibt die Zeitung. Brachenkennern zufolge müsste die Manor-Kette bis zu fünfzehn ihrer sechzig Warenhäuser schliessen oder abstossen. Doch das will offenbar der Maus-Frères-Clan nicht.
Stattdessen, schreibt das Sonntagsblatt unter Berufung auf einen Kadermann, überlegt das Management, die Verkaufsflächen in den Warenhäusern zu verkleinern und diese mit anderen Angeboten zu füllen. Zum Beispiel Coiffeursalons, Kosmetik und Ähnlichem. Wichtig sei, dass die Kunden länger in den Läden verweilen, sich zerstreuen und unterhalten lassen.
Zudem soll nun der lang vernachlässigte Onlinekanal in Angriff genommen werden. Darunter fällt auch, das Angebot in den Läden und dem Internet besser zu verknüpfen. (uro)