Täglich ertrinken Flüchtlinge im Mittelmeer, weil die überfüllten Boote der Schleuser untergehen. Im Juli hatte die EU bereits Ausfuhrbeschränkungen für Schlauchboote und Aussenbordmotoren aus der EU nach Libyen beschlossen, um das Geschäft der Schleuser einzudämmen.
Schleuserboote laut EU-Kommissar in China produziert
Bisher bringt das wenig. Denn chinesische Online-Handelsplattformen wie etwa Alibaba bieten «hochwertige Flüchtlingsboote» an.
Für EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos ein Unding. Und noch mehr: Gegenüber der «Welt» erklärt er, «dass eine gewisse Zahl von Schlauchbooten, die von den Schleusern benutzt werden, von Unternehmen hergestellt werden, die in China aktiv sind».
EU untersucht Handelsströme mit Booten
Deshalb fordert Avramopoulos Peking auf, gegen den Menschenschmuggel zu helfen. Darauf verlässt er sich aber nicht: Die EU sucht laut der «Welt» bereits nach Wegen, die in Europa gültigen Ausfuhrbeschränkungen international auszuweiten.
Die EU-Behörden arbeiteten laut dem Innenkommissar bereits daran, ein «besseres Bild über die Handelsströme dieser Schlauchboote» zu erhalten.
Der Online-Riese Alibaba selbst hat den Verkauf mittlerweile verboten. Auf Anfrage von BLICK erklärt er, dass Suchen nach Begriffen wie «Flüchtling» oder «Schmuggel» keine Resultate hervorbringen würden. «Wir tolerieren keine Angebote von Drittparteien, die illegales Verhalten unterstützen.» Man habe klare Richtlinien, wie man mit solchen Verkäufern umgehe, die das Recht und Nutzungsbedingungen brechen.