In Interview mit BLICK fährt Philippe Gaydoul Schweizer Online-Händlern an den Karren: «Die Online-Shops rentieren alle auch nicht», sagt er. Sogar Amazon und Zalando hätten herausgefunden, dass es ohne Läden nicht geht.
Allerdings gibt es auch Schweizer Internet-Händler, die schwarze Zahlen schreiben. Allerdings nicht im Textilbereich, den Gaydoul anspricht, sondern im Bereich Nahrungsmittel.
So arbeitet die Migros-Tochter LeShop laut eigenen Angaben seit Jahren profitabel. Auch Coop@Home schreibt «klar schwarze» Zahlen.
Grösster Onlineshop der Schweiz ist Digitec. 696 Millionen Franken Umsatz machte die Migros-Tochter letztes Jahr. Branchenkenner gehen davon aus, dass Digitec rentiert.
Profitabel seien auch der Nespresso-Webshop und der Computerhändler Brack.ch, sagt Patrick Kessler, Direktor des Verbandes der Versandhändler.
Händler, die ihre Ware im Laden und online verkaufen, sind erfolgreich. Das beweisen alle erwähnten Beispiele aus der Schweiz.
Digitec, früher mal ein reiner Onlinehändler, hat unlängst ein Filialnetz aufgebaut. Brack.ch präsentiert seine Ware auch in einem 400 Quadratmeter grossen Showroom. Und Nespresso fährt schon lange zweigleisig.
Versandhandel-Vertreter Kessler gibt aber zu: Es sei aber schon so, dass die klassischen, stationären Schweizer Modehändler mit dem E-Commerce nicht richtig vorwärts kommen. Sein Fazit: «Man glaubt nicht an den Online-Handel, darum funktioniert er auch nicht.»