Oligarch schmiedet europäischen Stahlriesen
Französisches Gericht winkt Vekselberg-Zukauf durch

Viktor Vekselberg darf einen Rivalen aus Frankreich aufkaufen. Das entschied heute ein Gericht in Strassburg. Mit dem Zukauf verfolgt der Schmolz+Bickenbach-Besitzer grosse Pläne.
Publiziert: 29.01.2018 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:25 Uhr
Viktor Vekselbergs Schmolz+Bickenbach bekommt den Zuschlag für den Kauf von Ascometal.
Foto: ALESSANDRO DELLA BELLA
Julia Fritsche

Gewinner-Tag für Oligarch Viktor Vekselberg (60): Sein Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach (S+B) setzt sich im Bieterkampf um den französischen Rivalen Ascometal durch. Ein Gericht in Strassburg (F) entschied heute für die Schweizer S+B und gegen Liberty House mit Sitz in Grossbritannien.

Mit dem Strassburg-Entscheid ist der Weg frei für einen neuen Giganten im europäischen Stahlgeschäft. Mit rund 1400 Mitarbeitern erzielte Asco Industries 2016 einen Umsatz von 373 Millionen Euro, umgerechnet 433 Millionen Franken. S+B erwirtschaftete mit 8900 Mitarbeitern im gleichen Jahr einen Umsatz von 2,3 Milliarden Franken.

Vekselberg zahlt über 200 Millionen

Seine Übernahmepläne gab Vekselbergs Stahlkonzern Ende November bekannt. Damals boten die Schweizer 135 Millionen Euro (157 Millionen Franken) für Ascometal. Im Januar erhöhten sie die Offerte um 60 Millionen Euro (70 Millionen Franken). Wegen Finanz-Problemen des französischen Unternehmens musste ein Gericht entscheiden, welches Kaufgebot den Zuschlag bekommt.

Die Übernahme des Konkurrenten aus Frankreich erfolge auf den 1. Februar 2018, teilt S+B am Montag mit. Der Zukauf sei Teil der Konzernstrategie. Das Ziel: die Konsolidierung der Branche in Europa fortzusetzen.

Aktien vom Handel ausgesetzt

Wie schon im November setzte die Schweizer Börse SIX auch heute die Aktien von Schmolz+Bickenbach kurzzeitig vom Handel aus. Die Aktien können weder gekauft noch verkauft werden. Das Unternehmen beantragte dies im Zusammenhang mit der gemachten Offerte für die Übernahme wesentlicher Teile von Asco Industries, sagt eine Sprecherin.

Inzwischen wird der S+B-Titel wieder gehandelt. Die Aktie notiert 1,3 Prozent im Plus. Der Gesamtmarkt notiert 0,1 Prozent im Minus. 

Über seine Renova-Gruppe kontrolliert Milliardär Viktor Vekselberg mehr als 40 Prozent am Stahlproduzenten Schmolz+Bickenbach.

 

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