Wake up, please – aufwachen, bitte! Zwei Kampfjets der Schweizer Luftwaffe mussten am vergangenen Donnerstag den Weckservice für die Crew einer britischen Passagiermaschine spielen. Der Airbus A320 von British Airways war vom Flughafen London-Heathrow ins italienische Palermo unterwegs und gerade über dem Gotthardmassiv, als links und rechts der Maschine plötzlich zwei F/A-18 Hornets auftauchten.
Grund für das Aufweckmanöver: Während mehrerer Minuten, nämlich seitdem Flug BA-610 von Frankreich her in den Luftraum über der Schweiz eingeflogen war, hatte er keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung am Boden mehr. Die Piloten hatten sich weder bei den Skyguide-Lotsen in der Schweiz angemeldet, noch konnten die Kollegen in Frankreich sie erreichen. Das schreibt das Branchenportal «AV Herald».
«Vielen Dank für die Show»
Also musste dies physisch geschehen: Nachdem die beiden Kampfjets aufgestiegen waren, verständigten sich deren Piloten per Handzeichen mit der britischen Crew, wie ein Sprecher der Schweizer Armee gegenüber BLICK erklärt. Dies sei nicht unüblich und geschehe rund 20-mal im Jahr.
Laut «AV Herald» erklärte die Crew schliesslich, man habe keine Ahnung, was passiert sei. Man habe es auf der Frequenz, die man beim Eintritt in den Schweizer Luftraum erhalten habe, nicht geschafft, mit der Schweizer Flugsicherung Kontakt aufzunehmen. Als man auf die Frequenz für den französischen Luftraum zurückwechselte, sei auch dort die Kontaktaufnahme misslungen.
Die Schweizer Armeepiloten nahmens mit Humor: «Vielen Dank für die spezielle Show, die ihr uns gerade geboten habt», sollen sie den Briten via Funk mitgeteilt haben, und liessen diese schliesslich unbehelligt nach Sizilien weiterfliegen. (kst)