Oh, là, là!
Alle spielen «Fifty Shades of Grey»

Der zweite «Fifty Shades of Grey»-Film und der bevorstehende Valentinstag machen diesen Februar zum Erotikmonat. Das freut besonders die Erotikshops.
Publiziert: 05.02.2017 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:13 Uhr
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Die Lederpeitsche war kurz nach Veröffentlichung des ersten Teils ausverkauft.
Foto: zVg
Moritz Kaufmann

Hochsaison bei den Erotikshops! Der bevorstehende Valentinstag und der zweite «Fifty Shades of Grey»-Film peitschen die Umsätze nach oben. «Das Thema Bondage ist definitiv noch im Trend», sagt Lukas Speiser (35), Gründer des Schweizer Erotikshops Amorana. Unter Bondage versteht man Fesselspiele beim Sex. Nach dem ersten «Fifty Shades»-Film seien sämtliche Produkte der Marke «Fifty Shades» europaweit ausverkauft gewesen. Speiser hat deshalb aufgestockt und erwartet eine Verdoppelung der Umsätze. 

Bondage heiss begehrt

Das deutsche Konkurrenzportal Amorelie hat sogar eine Studie zum Thema verfasst. Aus der noch unveröffentlichten Umfrage, die SonntagsBlick vorliegt, geht hervor: 57 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung findet Bondage interessant. 27 Prozent sind sogar Bondage-Liebhaber. Nur 16 Prozent können damit gar nichts anfangen. Befragt wurden 2130 Erwachsene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

«Typischerweise werden die Produkte aus dem Film gekauft», so Amorana-Chef Speiser. Beim letzten Film sei zum Beispiel eine Lederpeitsche prominent vorgekommen. Kurz darauf war sie ausverkauft. «Dieses Jahr sind Masken ein Thema. Daher erwarten wir einen Ansturm.»

Master of Sex made in Switzerland

Wer zu ihm geht, lässt die Hosen runter: Thomas Luginbühl (44) ist Urologe am Spital Uster ZH. «Sex ist eines der Hauptthemen in meinen Sprechstunden», sagt er. «Und trotzdem war die Sexologie in meiner Ausbildung nicht vorhanden.» Jetzt drückt der Schaffhauser wieder die Schulbank und wird in sechs Semestern den Masterstudiengang in Sexologie abschliessen. «Ich will nicht nur die Funktion des Penis beurteilen können, sondern auch die Gedankengänge dazu verstehen», so Luginbühl.

Gemeinsam mit seinen Mitstudenten – darunter Lehrer, Sozialarbeiter, Pflegefachleute, Sozialpädagogen, Jugendarbeiter, Heilpädagogen und Gynäkologen – lernt er nun, wie sich das Sexualempfinden vom Kleinkind bis ins Erwachsenenalter entwickelt. Babys beginnen beispielsweise schon nach drei Monaten, über Muskelspannung den Erregungsreflex auszulösen.

Viele seien in der sexualisierten Gesellschaft von heute überfordert, betont Studienleiterin und Sexologie-Pionierin Esther Elisabeth Schütz (66). «Darkrooms, Swingerclubs, Sextoys: Die Sexualität ist zu einem Konsumgut geworden», sagt sie. Für jede Vorliebe gebe es etwas. «Das löst grosse Unsicherheit aus. Deshalb sollten Fachkräfte Menschen helfen, für sich entscheiden zu können, was passt und was nicht.»

Findet Mann den Weg zu Luginbühl, hat er meist schon einen langen Leidensweg hinter sich. «Der Mann definiert seine Männlichkeit hauptsächlich über seine Erektion», sagt der Urologe. «Und trotzdem getrauen sich viel zu wenige Männer mit Potenzproblemen den Arzt aufzusuchen.» Was die wenigsten wissen: «Gefässverengungen mit Erektionsstörungen können Vorboten einer Herzerkrankung sein», so Luginbühl.

Cinzia Venafro

Wer zu ihm geht, lässt die Hosen runter: Thomas Luginbühl (44) ist Urologe am Spital Uster ZH. «Sex ist eines der Hauptthemen in meinen Sprechstunden», sagt er. «Und trotzdem war die Sexologie in meiner Ausbildung nicht vorhanden.» Jetzt drückt der Schaffhauser wieder die Schulbank und wird in sechs Semestern den Masterstudiengang in Sexologie abschliessen. «Ich will nicht nur die Funktion des Penis beurteilen können, sondern auch die Gedankengänge dazu verstehen», so Luginbühl.

Gemeinsam mit seinen Mitstudenten – darunter Lehrer, Sozialarbeiter, Pflegefachleute, Sozialpädagogen, Jugendarbeiter, Heilpädagogen und Gynäkologen – lernt er nun, wie sich das Sexualempfinden vom Kleinkind bis ins Erwachsenenalter entwickelt. Babys beginnen beispielsweise schon nach drei Monaten, über Muskelspannung den Erregungsreflex auszulösen.

Viele seien in der sexualisierten Gesellschaft von heute überfordert, betont Studienleiterin und Sexologie-Pionierin Esther Elisabeth Schütz (66). «Darkrooms, Swingerclubs, Sextoys: Die Sexualität ist zu einem Konsumgut geworden», sagt sie. Für jede Vorliebe gebe es etwas. «Das löst grosse Unsicherheit aus. Deshalb sollten Fachkräfte Menschen helfen, für sich entscheiden zu können, was passt und was nicht.»

Findet Mann den Weg zu Luginbühl, hat er meist schon einen langen Leidensweg hinter sich. «Der Mann definiert seine Männlichkeit hauptsächlich über seine Erektion», sagt der Urologe. «Und trotzdem getrauen sich viel zu wenige Männer mit Potenzproblemen den Arzt aufzusuchen.» Was die wenigsten wissen: «Gefässverengungen mit Erektionsstörungen können Vorboten einer Herzerkrankung sein», so Luginbühl.

Cinzia Venafro

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