Was viele spekuliert hatten, wird Tatsache: Salt steigt in den Schweizer Festnetzmarkt ein. Und das zu günstigen Preisen. Salt Fiber gibt es bereits für 49.95 Franken im Monat. In diesem Preis eingeschlossen: Internet, Fernsehen und Festnetz. Für 64.90 Franken/Monat erhalten Kunden das Viererpaket inklusive Mobilfunk. Bisherige Mobilfunkkunden profitieren von einem Spezialrabatt von 10 Franken.
Neben dem Preis will Salt seine Kunden mit Schnelligkeit ködern. Als erster Anbieter weltweit biete man die 10 Gbit/s-Technologie an. 400-mal schneller als der aktuelle Marktdurchschnitt würden die Daten übertragen. Das hohe Tempo soll auch Vorteile für die Sprachqualität bei der Festnetztelefonie bringen. Im Fernsehangebot kommt die Set-Top-Box von Apple zum Einsatz. Weitere Kooperationen ist Salt mit dem Internet-TV-Anbieter Zattoo und dem Streamingdienst Hollystar eingegangen.
Superschnelles Glasfaser-Internet für wenig Geld, damit also will Salt punkten. Was Kunden über das neue Salt-Angebot wissen müssen.
Brauche ich Internet mit einer Geschwindigkeit von 10 Gbit/Sekunde?
10 Gbit/s ist deutlich schneller als die bisher angebotene Höchstgeschwindigkeit von 1 Gbit/s. Doch auch damit surfen Nutzer bereits sehr schnell. In den seltensten Fällen sei der Server auf der Gegenseite schnell genug für das neue Salt-Tempo, schreibt der Vergleichsdienst Moneyland. Die Top-Geschwindigkeit von Salt ist also ähnlich wie bei Sportwagen: Auch wenn ein Ferrari 350 Kilometer pro Stunde schafft, kann er auf Schweizer Autobahnen maximal mit 120 km/h fahren.
Muss ich einen Glasfaser-Anschluss im Haus haben, um das Salt-Angebot nutzen zu können?
Ja. Für das Produkt braucht es Fibre To The Home (FTTH), also einen Glasfaseranschluss in die Wohnung oder das Haus. Aktuell schränkt dies den Kreis der möglichen Kunden stark ein. Nur Bewohner von einigen Städten und Regionen können das Angebot nutzen, wie die Karte von Salt zeigt.
Und auch dort sind noch nicht alle Quartiere und Häuser erschlossen. Auf dem Breitband-Atlas des Bundes haben selbst Städte wie St. Gallen, Basel oder Zürich noch rote Flecken, wo die Glasfaser-Anschlüsse für schnelles Internet noch fehlen. Beim Wechsel müssen die Kunden zudem beachten, dass ihre bisherigen Anbieter oft lange Kündigungsfristen haben.
Ist der Preis wirklich so günstig wie angepriesen?
Der Preis ist tatsächlich attraktiv, das stellt auch Moneyland-Experte Ralf Beyeler (39) in einem Vergleich fest. Selbst inklusive Handy-Abo, das bei Salt eher teuer ist, kann der Neuling mit den bisherigen Anbietern gut mithalten. Das günstigste Angebot (ohne Handy) für Neukunden gibt es ab 49.95 Franken. «Kombi-Paket mit Kampfpreis», sagt Beyeler.
Warum sind die Aktien von Swisscom und Sunrise auf Tiefflug?
Telekom-Experte Ralf Beyeler glaubt, dass die Preise bei Salt-Rivalen wie Swisscom und Sunrise etwas runtergehen werden. Reagiert haben darum bereits die Aktien der beiden Unternehmen. Mitte Nachmittag standen die Titel von Swisscom 4,7 Prozent im Minus bei 479.40 Franken, diejenigen von Sunrise gaben mit 3,9 Prozent ebenfalls nach auf 87.15 Franken. Der Gesamtmarkt, gemessen am Leitindex SMI, stand lediglich leicht im Minus. Aktienanalysten hatten in den vergangenen Monaten den Festnetz-Einstieg von Salt immer wieder als Hauptrisiko für ihre Swisscom-Bewertung genannt – insbesondere für den Fall eines preislich sehr günstigen Angebots.
Wie stehts mit dem Kundenservice, der bei Salt immer wieder in der Kritik steht?
Trotz Kampfpreis im Festnetz-Geschäft wird Salt-Glasfaser kein Selbstläufer sein, sagt Beyeler. «Die Herausforderung ist, dass Salt ihr Versprechen nun auch halten und ihren Kunden einen wirklich guten Service bieten muss.» Insgesamt bezweifelt Beyeler, dass der neue Player im Festnetz-Markt die Konkurrenz tatsächlich aufmischen kann. Nicht zuletzt, weil die Schweizer notorisch wechselfaul seien.
Oliver Zadori (35), Tarifexperte vom Vergleichsdienst Dschungelkompass.ch, hat für BLICK Roaming-Kosten für 14 Tage Ferien in Italien durchgerechnet, gestützt auf ein Standardprofil (500 MB Daten, 5 SMS, 28 Minuten ankommende und 10 Minuten abgehende Anrufe). Ohne Zusatzoption bezahlt der Kunde mit Sunrise neu 64.50 Franken. Das ist 8-mal weniger als bislang. Bei Swisscom ist begrenztes Roaming in der EU bereits im Abo enthalten, dafür sind die Abos tendenziell teurer. Die gleiche Nutzung würde bei Salt rund 930 Franken kosten, bei UPC rund 163 Franken.
Viel günstiger ist Roaming, wenn eine Zusatzoption zum Standardtarif gelöst wird. Mit der passendsten Option sind für die gleiche Nutzung bei Sunrise noch 49 Franken fällig, 33.55 bei Salt oder 40.50 bei UPC. Bei Sunrise und UPC gibt es innerhalb der EU-Länder-Zone einen weiteren Spartrick: Es ist problemlos möglich, für die Ferien temporär auf ein höheres Abo zu wechseln. Dieses enthält Guthaben für Roaming. So würden für die erwähnte Nutzung bei Sunrise 15 Franken und bei UPC 6 Franken Mehrkosten für Roaming anfallen.
Oliver Zadori (35), Tarifexperte vom Vergleichsdienst Dschungelkompass.ch, hat für BLICK Roaming-Kosten für 14 Tage Ferien in Italien durchgerechnet, gestützt auf ein Standardprofil (500 MB Daten, 5 SMS, 28 Minuten ankommende und 10 Minuten abgehende Anrufe). Ohne Zusatzoption bezahlt der Kunde mit Sunrise neu 64.50 Franken. Das ist 8-mal weniger als bislang. Bei Swisscom ist begrenztes Roaming in der EU bereits im Abo enthalten, dafür sind die Abos tendenziell teurer. Die gleiche Nutzung würde bei Salt rund 930 Franken kosten, bei UPC rund 163 Franken.
Viel günstiger ist Roaming, wenn eine Zusatzoption zum Standardtarif gelöst wird. Mit der passendsten Option sind für die gleiche Nutzung bei Sunrise noch 49 Franken fällig, 33.55 bei Salt oder 40.50 bei UPC. Bei Sunrise und UPC gibt es innerhalb der EU-Länder-Zone einen weiteren Spartrick: Es ist problemlos möglich, für die Ferien temporär auf ein höheres Abo zu wechseln. Dieses enthält Guthaben für Roaming. So würden für die erwähnte Nutzung bei Sunrise 15 Franken und bei UPC 6 Franken Mehrkosten für Roaming anfallen.