Offene Rechnungen von bis zu 100'000 Franken
Schweizer Hotels leiden wegen Thomas-Cook-Pleite

Der Konkurs von Thomas Cook fordert erste Schäden in der Schweizer Hotellerie. Für einzelne Hotels ist der Einnahmeausfall bedrohlich.
Publiziert: 04.10.2019 um 11:26 Uhr
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Das Hotel Panorama in Hasliberg BE leidet wegen Thomas Cook.
Foto: david birri

Die nach der Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook gestrandeten Touristen sind inzwischen wieder zu Hause. Zurück bleiben Hotels mit unbezahlten Rechnungen, auch in der Schweiz. So musste zum Beispiel das Hotel Panorama in Hasliberg BE 19'000 Franken abschreiben, wie Gastgeber Panos Perreten gegenüber der «Hotelrevue» sagt.

Ausgefallen seien 25 Thomas-Cook-Buchungen. Auch für den Winter seien sehr viele Buchungen storniert worden. Sie kamen laut Perreten über das österreichische Tourismusunternehmen Eurotours rein, das Thomas-Cook-Reisen vermittelte. «Das tut unter dem Strich sehr weh», sagt Perreten. 

Für August- und September-Übernachtungen kein Geld erhalten

Zu Ausfällen kommt es auch bei den Wengen Classic Hotels, wie Geschäftsführerin Bettina Zinnert sagt. Die beiden Hotels Belvédère und Silberhorn sässen wegen der Thomas-Cook-Pleite auf offenen Rechnungen von insgesamt 3000 Franken. Im Geschäftsjahr 2019 brachte der insolvente Reiseveranstalter den beiden Hotels 162 Anreisen, beziehungsweise 2108 Logiernächte, wie Zinnert der «Hotelrevue» weiter sagt.

Offenbar leiden noch etliche weitere Schweizer Hotels unter der Pleite, mitunter bringen die Ausfälle die Hotels in finanzielle Schieflage. Die Branchenzeitung weiss von einem Bündner Hotelier, der offene Rechnungen von 100'000 Franken hat und anonym bleiben möchte. Durch die Insolvenz von Thomas Cook habe er für ein Drittel der Übernachtungen in den Monaten August und September kein Geld erhalten.

Europäische Hotel mit Millionenschaden

Massiv betroffen sind die Hotels in beliebten europäischen Reisedestinationen. Allein der griechische Hotelverband (HHF) rechnet kurzfristig mit Kosten von rund 500 Millionen Euro.

Spanien geht von mindestens 200 Millionen Euro aus, davon allein 100 Millionen Euro auf der Urlaubsinsel Mallorca. In der Türkei würden manche Unterkünfte wegen der Pleite in jedem Fall früher schliessen als geplant, heisst es seitens des dortigen Hotelverbandes. (gnc)

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