Österreicher Christian Meissner steigt bei CS auf
Gottsteins wichtigster Mann

Die Hoffnungsträger der Ära Thiam sind weg, CEO Gottstein installiert seine Leute an den Schalthebeln der CS. Schlüsselfigur ist der Österreicher Christian Meissner (51). Gottstein knüpft sein Schicksal mit ihm.
Publiziert: 06.04.2021 um 21:16 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2021 um 14:59 Uhr
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CS-Chef Thomas Gottstein wechselt einen Teil des Managements aus.
Foto: Credit Suisse
Guido Schätti

Seit 14 Monaten ist Thomas Gottstein (57) Chef der Credit Suisse, so richtig in der Verantwortung steht er aber erst seit Montag. Wenn bisher Probleme auftauchten, konnte man sie als Altlasten von Vorgänger Tidjane Thiam (58) abtun.

So auch die Verluste bei Greensill und Archegos. Die nun geopferten Manager waren die Aushängeschilder der Ära Thiam. Risikochefin Lara Warner (54) lobte Thiam einst als «Rising Star». Investmentbankboss Brian Chin (43) kürte er mit 39 zum Chef des globalen Handelsgeschäfts.

Jetzt sind beide weg, gestolpert über lusche Deals mit Hasardeuren wie Lex Greensill und Archegos-Gründer Brian Hwang.

Der CEO installiert seine Leute an den Schalthebeln der Macht

Gottstein ersetzt sie durch Leute seines Vertrauens. Die Risikoabteilung übernimmt sein Stabschef Jo Oechslin (51), neuer Compliance-Chef wird Thomas Grotzer, auch er ein alter Bekannter Gottsteins. Beide haben den Job nur interimistisch, beide kann Gottstein noch austauschen.

Definitiv festgelegt hat er sich bei der dritten Personalie, der wichtigsten: Neuer Chef der Investmentbank wird der Österreicher Christian Meissner (51). Er wird eine Schlüsselfigur der neuen CS, er muss das Kapitalmarktgeschäft krisensicher machen.

Das Rüstzeug bringt Meissner mit. Als Investmentbankchef der Bank of America hatte er einen der begehrtesten Jobs an der Wall Street. 2018 lief seine Zeit dort ab – er habe sich mit CEO Brian Moynihan (61) überworfen, sagen die einen, er sei über die schwache Performance gestolpert, die anderen.

Meissner wurde auch als Ermotti-Nachfolger gehandelt

Meissner wurde 2019 als Ermotti-Nachfolger bei der UBS gehandelt, gelandet ist er eine Liga tiefer als Verwaltungsrat bei der Privatbank Julius Bär. Dort wurde es ihm aber schnell langweilig, zum Ärger des Bär-Verwaltungsrats verabschiedete er sich nach einem halben Jahr zur CS und wurde Betreuer von schwerreichen Unternehmern. Nun wird er Chef der wichtigsten Division der CS.

Für Gottstein wird er zum wichtigsten, aber auch gefährlichsten Mann. Scheitert Meissner, fällt das auf Gottstein zurück. Ist er erfolgreich, könnte er ihn dereinst als CEO beerben.

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