Der steinreiche amerikanische Konzern Apple zahlt in Irland kaum Steuern – obwohl er dort seinen Europa-Hauptsitz hat. Zu Unrecht, wie EU-Steuerkommissare diese Woche fanden. Sie verknurrten Irland dazu, 13 Milliarden Euro Steuern beim iPhone-Hersteller einzutreiben.
Applaus kommt jetzt vom österreichischen Bundeskanzler Christian Kern (50). Der Sozialdemokrat bringt ein krasses Beispiel aus seinem eigenen Land: «Starbucks zahlte 2014 bloss 1400 Euro Steuern. Jedes Wiener Kaffeehaus, jeder Würstelstand zahlt in Österreich mehr Steuern als ein globaler Konzern», sagt er in einem Interview mit der Zeitung «Der Standard». Dies gelte auch für Amazon und weitere multinationale Firmen.
Kern greift Tiefsteuerländer frontal an: «Was Irland, die Niederlande, Luxemburg oder Malta hier tun, ist unsolidarisch gegenüber der restlichen europäischen Volkswirtschaft.» Tatsächlich hat die EU auch wegen möglicher Steuer-Deals auch Untersuchungen gegen andere Firmen eingeleitet. Zum Beispiel Fiat, Starbucks, Mc Donald's oder Amazon.
Bei den Iren ist die Wut des Ösi-Kanzlers freilich nicht angekommen. Die irische Regierung stellte sich am Freitag auf den Standpunkt, dass alles mit rechten Dingen zugehe und kein Deal geschlossen wurde. Irland werde gegen das Verdikt der EU juristisch vorgehen, kündigte Finanzminister Michael Noonan (73) an. (kaz)