Ökologischer Fussabdruck
Der Bitcoin ist ein Stromfresser

Die Kryptowährung verbraucht so viel Energie wie ein Staat. Dabei würde die Blockchain auch mit viel weniger Elektrizität funktionieren. Ist Bitcoin noch tragbar?
Publiziert: 12.12.2018 um 17:28 Uhr
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Ein Techniker repariert eine Rechnereinheit im Bitfarm-Werk in Saint-Hyacinthe, Quebec, Kanada.
Foto: Bloomberg via Getty Images
Patrick Züst

Im vergangenen Jahr explodierte nicht nur der Wert des Bitcoins, sondern auch dessen Stromverbrauch. Eine Studie besagt, dass die revolutionäre Technologie hinter der digitalen Währung gleich viel Strom konsumiert wie ganz Irland.

Dass sich digitale Transaktionen auch mit weniger Elektrizität ausführen lassen, beweisen die Kreditkartensysteme Visa und Mastercard. Diese benötigen nur einen Bruchteil jener Energie, welche für Bitcoin-Überweisungen notwendig sind. Der Unterschied: Sie funktionieren nicht mit einer Blockchain.

Beim Bitcoin wird die meiste Elektrizität nicht für das Ausführen einer Transaktion benötigt, sondern für das Abspeichern. «Mining» nennt sich dieser Prozess im Fachjargon – und Computer auf der ganzen Welt sind daran beteiligt. Sie rattern und rechnen den ganzen Tag und versuchen so neue Transaktionen in die Blockchain einzufügen. Dafür werden die Betreiber dieser Computer nämlich fürstlich entlohnt – natürlich auch mit Bitcoins.

Alternativen wären da

Je mehr der Bitcoin wert ist, desto mehr lohnt sich das «Mining» der Währung. In den vergangenen Jahren haben sich deshalb überall auf der Welt Firmen gebildet, welche ganze Rechenzentren zu diesem Zweck betreiben. Solche Mining-Farmen gibt es auch in der Schweiz – einige mussten den Betrieb mittlerweile jedoch einstellen: Hierzulande ist es schlicht nicht so lukrativ wie beispielsweise in Island, wo der Strom viel günstiger und die Kühlung der Rechenzentren praktisch gratis ist.

Der Bitcoin war zwar die erste Kryptowährung, aber er ist schon lange nicht mehr die einzige. Unterdessen gibt es diverse Alternativen. Viele davon haben neue Methoden erfunden, um die Blockchain mit weniger Elektrizität immer auf dem aktuellen Stand zu halten.

Stromverbrauch sinkt mit Bitcoin-Kurs

Bei diesen neuen Mechanismen fällt das «Mining» komplett weg – und somit auch der immense Energieaufwand. Damit beschäftigen sich auch die Bitcoin-Entwickler.

Allerdings: Derzeit ist der Stromverbrauch sowieso nicht mehr so akut wie noch im vergangenen Jahr: Weil die Bitcoin-Preise eingebrochen sind, lohnt sich auch das «Mining» inzwischen wieder viel weniger. Der Strom kostet häufig mehr, als man damit verdienen kann. Viele Rechenzentren stehen deshalb im Moment still.

BLICK auf Blockchain

Im Jahr 2019 laufen auf breiter Front Experimente mit Blockchain an, die unseren Alltag massiv vereinfachen werden. BLICK zeigt in einer Serie, was die Technologie kann, wo sie im täglichen Leben eingesetzt wird – und wieso die Schweiz ganz vorne dabei ist.

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