Dafür gibt es zwei Hauptgründe: In Zürich wird die abschliessende zweite Etappe der Durchmesserlinie eröffnet. Und am Genfersee starten zwischen Lausanne und Renens VD die Bauarbeiten zum Drei-Milliarden-Franken-Projekt «Léman 2030». Für die SBB ist es die anspruchsvollste Fahrplanänderung seit 2004, als die «Bahn 2000» eingeführt wurde.
Die meisten Änderungen betreffen die West-Ost-Achse, weil die Durchmesserlinie nun auch für den Fernverkehr genutzt wird. Dies ermöglicht drei Fernzüge pro Stunde zwischen Zürich HB und St. Gallen. Bisher waren es zwei. Der Intercity vom Flughafen Genf via Bern und Zürich HB nach St. Gallen verkehrt ab Winterthur ohne Halt bis St. Gallen, was die Fahrzeit verkürzt.
Der sogenannte «Flugzug» ab Basel SBB fährt neu via Zürich HB zum Flughafen. Damit ergibt sich ein halbstündliches Angebot aus dem Fricktal nach Zürich HB. Der Interregio von Konstanz fährt nicht mehr bis Biel, sondern endet neu im Hauptbahnhof Zürich.
Die direkten Verbindungen von Basel in die Westschweiz werden wegen der Bauarbeiten in der Westschweiz gekappt: Wer ab Basel nach Lausanne reist, muss in Olten umsteigen; nach Genf ist der Anschluss in Biel auf dem gleichen Perron möglich.
Aus Kapazitätsgründen fällt auch ein morgendlicher Entlastungspendlerzug nach Zürich weg. Dafür werden hingegen einzelne EC-Züge zwischen München und Zürich nach Basel verlängert, was Direktverbindungen in die Bayern-Metropole bringt.
Die internationalen Verbindungen von Zürich HB via Schaffhausen nach Stuttgart erhalten dort dank neuer Abfahrtszeiten bessere Anschlüsse. Neu gibt es ICE-Verbindungen ab Chur via Basel nach Frankfurt beziehungsweise Hamburg. Bisher gab es Direktverbindungen per EC.
In der Westschweiz erfahren viele Regional- und Fernverkehrslinien Neuerungen. So wird mit dem neuen Fahrplan ein Halbstundentakt an der Jura-Südfuss-Linie eingeführt. Hingegen verliert der Jura die direkten Verbindungen nach Zürich und Genf. Reisende aus dem Jura müssen künftig in Biel umsteigen.
Auf der Nord-Süd-Achse zwischen Basel und Brig respektive Domodossola werden gewisse stark frequentierte EuroCity-Züge künftig mit zwei Kompositionen geführt. In der Zentralschweiz kommt es ein Jahr vor Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels nur zu wenigen Änderungen.
Insgesamt wird das Fernverkehrsangebot mit dem Fahrplanwechsel um rund ein Prozent ausgebaut, das Angebot im Regionalverkehr wächst um 3,3 Prozent. Vor allem die Zürcher Verkehrsbetriebe (ZVV) bieten mehr Verbindungen an.
Einen probeweisen zusätzlichen Intercity-Halt in Zürich-Altstetten und in Bern-Wankdorf wird es aber nicht geben. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) lehnte einen solchen Versuch der SBB ab.
Damit am Sonntag, 13. Dezember, niemand den richtigen Zug verpasst, informiert die SBB in den Regionen mit Flyern und Durchsagen über die grössten Neuerungen. In den ersten Tagen nach dem Fahrplanwechsel sind in der ganzen Schweiz rund 350 Kundenbetreuerinnen und -betreuer an den Bahnhöfen im Einsatz. Erste Nagelprobe für die SBB ist der Montag, wenn die Pendlerinnen und Pendler unterwegs sind.