Die Tramverbindung Hardbrücke sei ein «wichtiger Meilenstein» der Netzentwicklung der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), sagte VBZ-Direktor Guido Schoch am Freitag bei der Eröffnung der neuen Strecke. Und Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) bezeichnete die neue Strecke als wichtiges, zentrales Puzzlestück, um den Hauptbahnhof zu entlasten.
Entlastung für Bahnhöfe
Die neue Tramlinie 8 ist die erste Tangentiallinie im Tramnetz der Stadt und verbindet die Stadtkreise 4 und 5, die durch die Zuggleise getrennt sind. Sie bindet zudem den Bahnhof Hardbrücke ans Zürcher Tramnetz.
Der Bahnhof Hardbrücke ist der fünftgrösste Bahnhof im Kanton Zürich, wie Roland Jordi, Leiter Engineering bei der SBB, sagte. Momentan steigen täglich 55'000 Personen ein und aus - diese Zahl dürfte sich langfristig verdoppeln.
Ab Sonntag fährt das Tram der Linie 8 ab der alten Endhaltestelle Hardplatz weiter über die Hardbrücke via Escher-Wyss-Platz bis zur Haltestelle Hardturm. Die andere Endhaltestelle bleibt der Klusplatz. Neu fährt der Achter aber via Bahnhof Stadelhofen statt Kunsthaus zum Klusplatz.
Kosten für das Mammut-Projekt
Spatenstich war im Mai 2015. Seither wurden gemäss VBZ 1550 Tonnen Stahl und 4,7 Kilometer Tramschienen verbaut und eine neue Rampe für das Tram gebaut. Auf der Hardbrücke bleiben für die Autos gleich viele Fahrspuren wie vorher. Das Tram quert die Fahrbahn, dies wird mit Lichtsignalen geregelt.
Für die 700 Meter lange Strecke wurden 101,2 Millionen Franken budgetiert. Dazu kommen noch 28,4 Millionen Franken für den Ausbau des Bahnhofs Hardbrücke - etwa für zwei zusätzliche Plattformen mit Treppenabgängen zum Mittelperron des Bahnhofes.
Der Bund beteiligt sich im Rahmen seiner Agglomerationsprogramme mit 45 Millionen Franken, der Anteil der Stadt Zürich beträgt acht Millionen Franken. Zürich hat zudem Werkleitungen und Verkaufsflächen mit sieben Millionen Franken finanziert.
Die Stimmberechtigten des Kantons Zürich bewilligten im November 2014 den kantonalen Beitrag von rund 76 Millionen Franken mit 66 Prozent Ja-Stimmen. Wie Leutenegger am Freitag sagte, liegen die Gesamtkosten voraussichtlich 20 Prozent tiefer als budgetiert.
Weitere Tram-Projekte
Die Tramverbindung Hardbrücke ist nicht das einzige Projekt für einen Tramausbau in der Stadt Zürich. 2011 war das Tram Zürich-West eingeweiht worden, das das Quartier Zürich-West erschliesst und den Bahnhof Altstetten ans Stadtzentrum anschliesst.
Bereits im Herbst 2019 soll im Rahmen der 1. Etappe der Limmattalbahn die verlängerte Tramlinie 2 vom Farbhof bis nach Schlieren fahren. Ebenfalls mit einer neuen Tramlinie soll das boomende Quartier Affoltern erschlossen werden - die VBZ wollen die neue Tramlinie Ende 2025 in Betrieb nehmen.
In der langfristigen Planung der VBZ ist das Rosengartentram, das frühestens 2032 in Betrieb genommen werden kann. Die Stadträte Leutenegger und Andres Türler (FDP) aber auch die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) betonten am Freitag die Wichtigkeit dieses Projekts, das den Hauptbahnhof weiter entlasten werde.
Als nächster Schritt muss der Kantonsrat für das Projekt «Rosengartentram und Rosengartentunnel» den Richtplan anpassen.