BLS-Mediensprecher Stefan Dauner sagte am Dienstag auf Anfrage zu einer Mitteilung von BLS und Fairtiq, zwei Gründe hätten das Bahnunternehmen zu diesem Entscheid bewogen. Erstens sei es aus Kundensicht im jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll, zwei gleichwertige Systeme anzubieten. Beide Systeme seien erfolgreich eingeführt.
Zweitens stünden die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs - nicht zuletzt wegen der Corona-Krise - unter finanziellem Druck.
Nach Angaben von BLS und Fairtiq nutzen heute in der Schweiz über 200'000 Personen die Technologie dieser beiden Unternehmen. Sie tun dies, um auf ihrem Mobiltelefon die Reise mit Bus, Tram oder Bahn automatisch erfassen zu lassen. 20'000 davon, also zehn Prozent, verwenden laut Dauner die Lezzgo-Technologie.
Die übrigen tun dies laut Fairtiq-Sprecherin Cornelia Wenger mit der Technologie dieses Unternehmens. Die Fairtiq-Technologie benutzen ihr zufolge beispielsweise auch die Nutzerinnen und Nutzer der Funktion «EasyRide» auf der SBB Mobile-App. Weitere Anbieter dieser Technologie gebe es in der Schweiz nicht, so Wenger weiter.
Weiterhin anbieten wird die BLS eine Mobil-App. Sie wird aber ab Dezember 2020 mit der Technologie von Fairtiq die Reisen erfassen. Teile des Programmcodes von Lezzgo werden dereinst in Fairtiq integriert und die BLS will eng mit den Anbietern von Fairtiq zusammenarbeiten.
Laut Gian-Mattia Schucan, dem Chef von Fairtiq, hat die Konkurrenz der beiden Systeme die Entwicklung in diesem Bereich beschleunigt. Die Basis für internationalen Erfolg sei damit gelegt worden. Fairtiq ist ein Unternehmen mit Sitz in Bern, das laut Wenger 2016 gegründet wurde und inzwischen rund 45 Angestellte aufweist.
(SDA)