Ab Freitag 30. August hebt der A340 von Edelweiss wieder ab – von Kanada mit Ziel Zürich. Fast einen Monat lang war die Maschine der Schweizer Airline am Boden. Ein Crash am 3. August mit einem vorbeirollenden Flieger am Vancouver International Airport in Kanada beschädigte die Maschine. Die Folge: Edelweiss musste deswegen stolze 38 Langstreckenflüge annullieren, wie Sprecher Andreas Meier gestern im BLICK bestätigte.
Doch das ist offenbar nicht die ganze Wahrheit. Mehrere Quellen berichten unabhängig voneinander, dass die Flugzeug-Kollision in Vancouver Edelweiss in die Karten gespielt haben soll. «Unter dem Deckmantel des Schadens hat die Airline nun im August die am wenigsten rentablen Flüge annulliert», sagt Freddy Schneider (46)*, der am Flughafen Zürich angestellt ist und den Flugplan täglich beobachtet. Er will anonym bleiben, weil man ihn sonst erkennt.
Laut Schneider seien auch die Edelweiss-Destinationen Denver, die Seychellen und Cancun betroffen gewesen.
Wieso fallen die Flüge aus?
Definitiv aus fällt der aktuelle Freitag-Flug LX8018 von Zürich nach San Diego (USA). «Unregelmässigkeiten auf Edelweiss Langstreckenflügen», heisst es dazu auf der Airline-Website Flyedelweiss.com. Dies im Zusammenhang mit dem havarierten A340.
Damit aber noch nicht genug. Plötzlich fliegt Edelweiss im September überhaupt nicht mehr San Diego an, wie ein Blick auf den Buchungsplan zeigt. Alle Langstreckenflüge dorthin wurden annulliert. Obwohl der inzwischen reparierte A340 wieder zur Verfügung steht! Das wirft Fragen auf.
Werden hauptsächlich Flüge gestrichen, die zu tief ausgelastet sind? Airline-Sprecher Meier erklärt die Ausfälle auf Anfrage so: «Ausschlaggebend für die Annullierung der drei geplanten September Flüge nach San Diego waren die besseren Umbuchungsmöglichkeiten für betroffene Passagiere.»
Ob die Flüge zu schlecht gebucht sind? So hakte BLICK nach. Dazu wollte Meier aber nichts mehr sagen.
*Name geändert