Oberster Wirtschaftsförderer erwartet mehr Arbeitslose und Konkurse
«Starker Franken tut mehr weh als der Handelskrieg»

Die Mischung aus Brexit, Handelskrieg und aufkommender Währungskrise ist toxisch, sagt der oberste Wirtschaftsförderer Daniel Küng in einem Interview. Er erwartet nichts Gutes für die Schweiz.
Publiziert: 08.09.2019 um 14:15 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2019 um 16:11 Uhr
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S-GE-Direktor Daniel Küng spricht kurz vor seinem Ruhestand über die Schweizer Wirtschaftsförderung.
Foto: S-GE

Er ist der oberste Wirtschaftsförderer der Schweiz: Daniel Küng (66). Direktor S-GE. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der sperrige Name der Aussenwirtschaftsförderungsorganisation Switzerland Global Enterprise. 

Kurz vor seinem Rücktritt von S-GE und dem Ruhestand rührt Küng in der «SonntagsZeitung» noch mal kräftig in der Werbetrommel. Der Bund soll seiner Organisation ein paar Millionen mehr geben. Sprich statt 90,5 gut 94 Millionen Franken. Darüber berät am Mittwoch der Ständerat.

Ist der Millionen-Zustupf nötig? Stehts um unsere Exporteure so schlecht? «Die Firmen sind wegen des Handelskriegs, des Brexit, des starken Frankens und der Konjunkturabschwächung verunsichert», zählt Küng auf. «Sie brauchen mehr Unterstützung. Hierfür müssen wir aufrüsten.»

Mehr Menschen ohne Job und Konkurse

Küng spricht von einer Zunahme der Arbeitslosigkeit und mehr Firmenkonkursen, sinkender Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Das vor allem, wenn der Franken so stark bleibt wie er derzeit gegenüber dem Euro ist.

Dabei tun der Abschwung und «der teure Franken den Schweizer Firmen viel mehr weh als der Handelskrieg». Betroffen seien die Branchen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Bereits vor ein paar Wochen sprach deren Verbandschef, Swissmem-Chef Hans Hess, im BLICK-Interview über den drohenden Abschwung und die Folgen. Auch er forderte Unterstützung vom Bund.

Unter Druck sind auch Autozulieferer und Anlagenbauer, die auf den Euroraum ausgerichtet sind. Am wenigsten Sorgen machen müsse man sich über die Pharma- und die Chemieindustrie, sagt Küng. «Alle anderen wird es schmerzen.» (uro)

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