McDonald's International hat seinen Chef Steve Easterbrook (52) am Wochenende per sofort entlassen! Grund: Der Boss der grössten Fast-Food-Kette der Welt hatte ein Verhältnis mit einer Angestellten.
Die Beziehung sei zwar einvernehmlich gewesen, wie McDonald's schreibt. Trotzdem verstiess Easterbrook damit gegen die hausinternen Verhaltensregeln.
Gelten diese Regeln auch in der Schweiz? «Der internationale Verhaltenskodex gilt für alle Ländergesellschaften», sagt Béatrice Montserrat, Sprecherin von McDonald's Schweiz. Sie kennt die Regeln und fasst zusammen: «Liebes- oder sexuelle Beziehungen zwischen Mitarbeitenden, die eine Unterstellungsbeziehung haben, sind zu vermeiden.» Sonst soll das Verhältnis dem Vorgesetzten gemeldet werden. Damit wolle McDonald's «Konflikte zwischen Privat- und Unternehmensinteressen vermeiden».
Raiffeisen blockt Anfrage ab
Höhenflüge gehören bei der Fluggesellschaft Swiss zum Tagesgeschäft. Liebe zwischen Angestellten? Für die Swiss kein Problem. Die Angestellten geniessen absolute Freiheiten, wenn es um Beziehungen geht. Zu BLICK sagt Airline-Sprecher Florian Flämig: «Die Swiss hat keine Einwände gegen Beziehungen am Arbeitsplatz. Dies ist Privatsache unserer Mitarbeitenden.»
Identisch sieht es beim Schweizer Pharma-Riesen Roche aus. Ein Reglement für Liebesbeziehungen gibt es nicht.
Raiffeisen lässt offen, ob sie aus der Vergangenheit Konsequenzen gezogen hat. Denn in den letzten Jahren sorgten dort die beiden Ex-Chefs Pierin Vincenz (63) und Patrik Gisel (57) mit internen Beziehungen für Aufregung. Auf Anfrage von BLICK verweist die Bank nur auf «einen branchenüblichen Kodex», ohne konkreter werden zu wollen.
Privatsache für SBB
Die SBB sehen Beziehungsstatus und -form der Mitarbeitenden als deren Privatsache, wie Sprecher Martin Meier sagt. Bei Liebesbeziehungen mit einem Hierarchieverhältnis werde die Rangfolge aufgelöst. Meist sei in solchen Fällen ein interner Wechsel möglich.
Migros-Mitarbeitende seien dazu angehalten, Interessenkonflikte zu melden, sagt Sprecherin Christina Maurer. Demnach dürfen Mitarbeitende ihnen nahestehende Personen nicht direkt kontrollieren, führen oder beaufsichtigen. Ähnlich hält es Swiss Life. Eine Beziehung über Stufen hinweg müsse gemeldet werden, so ein Sprecher. Der nächsthöhere Vorgesetzte entscheide dann, welche Schritte nötig seien, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Die Grossbank UBS sagt nichts dazu. Konkurrentin Credit Suisse (CS) schreibt: «Intime Beziehungen zwischen Vorgesetzten und direkt oder indirekt unterstellten Mitarbeitenden sind bei der Credit Suisse nicht erlaubt.» Wie das praktiziert wird, wollte die CS nicht ausführen.