Oberflächenlösungen
Oerlikon richtet Geschäft neu aus

Oerlikon konzentriert sich auf sein Geschäft mit Oberflächenlösungen. Damit trennt sich der Industriekonzern von fast der Hälfte seines Umsatzes. Die Neuausrichtung soll Oerlikon zum Marktführer für Oberflächentechnik machen.
Publiziert: 20.02.2024 um 08:31 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2024 um 08:49 Uhr
Foto: EDDY RISCH

Der Bereich Polymer Processing Solutions, also die Maschinen zum Spinnen von Textilfasern, werde abgespaltet, teilte Oerlikon am Dienstag mit. Denn die Synergien zwischen den beiden Divisionen seien begrenzt. Der Prozess werde in den kommenden 12 bis 36 Monaten umgesetzt.

Der genaue Zeitpunkt sei abhängig von der zyklischen Erholung des Filament-Bereichs bei Processing Solutions, hiess es weiter. Man werde «die am meisten wertschöpfende Option» wählen.

Mit Oberflächenlösungen setzte Oerlikon im Geschäftsjahr 2023 gut 1,5 Milliarden Franken um. Das zur Disposition stehende Geschäft trug knapp 1,2 Milliarden zum Konzernumsatz bei.

Damit bleibt von ursprünglich fünf Oerlikon-Divisionen künftig nur noch eine übrig. Bereits 2014 hatte sich der Konzern auf zwei Divisionen verschlankt. Von dem nun finalen Schritt verspricht sich Oerlikon dank starkem Fokus auf einen Markt und Technologieführerschaft mehr Wachstum und Profitabilität.

Das Geschäftsjahr 2023 hat sich für Oerlikon schwierig gestaltet: Der Umsatz schrumpfte um 7,4 Prozent auf 2,69 Milliarden und der Auftragseingang um 17,8 Prozent auf 2,46 Milliarden Franken. Damit wurden die Rekordwerte des Vorjahres deutlich verpasst.

Vor allem die Division Polymer Processing Solutions litt unter dem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Demgegenüber lief das Geschäft in der Oberflächentechnologie (Surface Solutions) besser. 

Der rückläufige Umsatz wirkte sich auch auf den Gewinn aus. Der operative Betriebsgewinn (EBITDA) ging um 13,4 Prozent auf 444 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent. Grund dafür waren auch höhere Herstellungskosten. 

Der Reingewinn erreichte mit 23 Millionen Franken noch einen Viertel des Vorjahreswerts, dies wegen Sondereffekten zu der geplanten Abspaltung der Textilmaschinensparte und der Neuausrichtung des Geschäfts Additive Manufacturing. Dies führt zu einmaligen Sonderkosten, welche im vierten Quartal 2023 verbucht wurden.

Angesichts des tiefen Gewinns soll die Dividende um 15 Rappen auf 20 Rappen je Aktie gekürzt werden. 

Für 2024 rechnet Oerlikon mit einem währungsbereinigten organischen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich sowie mit einer EBITDA-Marge zwischen 15,0 und 15,5 Prozent. (SDA)

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