Die Schweizer lieben Google. 94 Prozent Marktanteil hat die Suchmaschine des US-Techgiganten hierzulande. Alternativen? Gibt es, nur nutzt sie kaum einer.
Daran will die Berliner Öko-Suchmaschine Ecosia etwas ändern. Das Unternehmen gibt es zwar schon seit 2009 – doch es legt jetzt erst richtig los. «Unsere Nutzerzahlen haben sich in den letzten Monaten verdreifacht», sagt Sprecher Jacey Bingler zu BLICK. Fast zwei Prozent der Schweizer (158'000 Nutzer) suchen regelmässig mit Ecosia. Tendenz steigend.
Bäume für eine Million Euro
Was ist bei der Öko-Suchmaschine anders? Statt den Grossteil des Gewinns einzusacken, pflanzt die Firma Bäume. 2016 hat sie mit Werbung zwei Millionen Euro umgesetzt. «Davon haben wir 983'452 Euro in die Pflanzung von Bäumen investiert», sagt Bingler.
Die Bäume werden in Burkina Faso, Madagaskar, Peru und Indonesien gepflanzt. «Wichtig ist uns dabei, dass die Projekte sowohl den Menschen vor Ort als auch der Biodiversität in Flora und Fauna zugute kommen.»
Eine Milliarde bis 2020
Vom Nutzererlebnis her muss sich Ecosia dagegen nicht vor Google verstecken. Der kurze Test von BLICK zeigt: Ecosia und der US-Platzhirsch spucken sehr ähnliche Resultate aus. Kein Wunder: Im Hintergrund läuft bei der deutschen Suchmaschine Technik von Yahoo und Microsoft.
Ecosia hat noch lange nicht ausgepflanzt. «Bis 2020 möchten wir die Pflanzung von einer Milliarde Bäume finanzieren», so Bingler. Dafür sind zwei Prozent Marktanteil weltweit nötig. «Wenn alle den Umweltschutz so unterstützen würden wie unsere Nutzer in der Schweiz, sollte das kein Problem sein.»