Bei der Swiss ist nur jeder zwanzigste Pilot eine Pilotin. «Der Frauenanteil im Cockpit liegt bei rund fünf Prozent», schreibt die Medienstelle der Airline auf Anfrage von SonntagsBlick. Das ist ähnlich bescheiden wie beim Mutterkonzern Lufthansa, bei dem der Anteil der Pilotinnen nur etwa ein Prozent höher liegt.
Nur punkto Nachwuchs fliegt die deutsche Mutter ihrer Schweizer Tochter davon: Lufthansa kann in den Piloten-Lehrgängen immerhin einen Frauenanteil von rund 15 Prozent vorweisen. Zudem kündigte sie diese Woche gegenüber deutschen Medien eine «auf weibliche Bewerber ausgerichtete» Kampagne an.
Rein weibliche Crew
Bei der Swiss jedoch stagniert die Entwicklung. Um ein Symbol für die Gleichberechtigung zu setzen, flog im Frühling 2016 ein Swiss-Airbus mit ausschliesslich weiblicher Crew von Genf nach New York. Im Durchschnitts-Cockpit hat sich dadurch aber nicht viel geändert. «Der Frauenanteil in den Ausbildungskursen von Swiss ist nach wie vor unbefriedigend – er liegt im tiefen einstelligen Prozentbereich», räumt die Medienstelle ein.
Die Frauenförderung sei ihr wichtig, beteuert die Swiss. Um das Geschlechterverhältnis im Cockpit besser auszugleichen, setze man mittlerweile auf «Marketingaktivitäten» und sogar auf Teilzeitmodelle.
Übrigens: Das Flugbegleiter-Personal bei der Swiss ist mehrheitlich weiblich – auch in dieser Hinsicht herrscht also eine traditionelle Rollenverteilung. Erst 2016 konnte die Airline wenigstens stolz vermelden: «Beim Bodenpersonal ist bereits ein beachtlicher Teil der Arbeitsplätze durch Frauen besetzt.»