Nur Elon Musks Tesla enttäuscht
Freudentag an der Wall Street dank Notenbankchef Powell

Weil die Leitzinsen nicht angehoben werden und US-Notenbankchef Jerome Powell einen behutsamen Zinskurs im 2019 signalisierte, durchbrach der Dow-Jones-Index die 25'000er-Marke. Nur Elon Musks Tesla enttäuschte.
Publiziert: 31.01.2019 um 03:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2019 um 08:44 Uhr
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Zum starken Tag an der Wall Street beigetragen hat Notenbankchef Jerome Powell, der einen behutsamen Zinskurs für 2019 signalisierte.

Es geht aufwärts an der US-Börse: Nach den (beinahe) historisch schlechten drei Monaten vor dem Jahreswechsel klettert der Dow Jones im Januar wieder nach oben. Am Mittwoch hat der wichtigste Aktienindex der Welt die moralisch wichtige 25'000er-Marke durchbrochen, schloss mit 1,77 Prozent (435 Punkte) im Plus. 

Der Hauptgrund für den starken Tag an der Wall Street war die Ankündigung der US-Notenbank Federal Reserve. Sei hat den Leitzins unverändert gelassen und einen sehr behutsamen Zinskurs im weiteren Jahresverlauf signalisiert. Die Argumente für weitere Anhebungen des Leitzinses hätten sich «abgeschwächt», sagte Notenbankchef Jerome Powell am Mittwoch in Washington. Die Fed wolle ihren weiteren Kurs «geduldig» abstecken.

Mit ihrer ersten Zinsentscheidung des Jahres beliess die US-Notenbank den Leitzins im Korridor zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. Dies kam nicht überraschend. Die Fed hatte bereits im Dezember angekündigt, über das Gesamtjahr 2019 nur noch zwei Zinserhöhungsschritte anzupeilen – nach vier Anhebungen 2018. Die jetzigen Aussagen der Notenbank deuten darauf hin, dass möglicherweise sogar die zwei Zinserhöhungen in Frage gestellt sind. Powell begründete die Zurückhaltung der Notenbank unter anderem damit, dass das Risiko einer zu hohen Inflation gesunken sei. Er verwies dabei auf den jüngsten Rückgang der Ölpreise. Zinsanhebungen sind das Instrument der Notenbanken, um die Preissteigerung einzudämmen.

Facebook überrascht Anleger

Auch Social-Media-Gigant Facebook wartete mit guten Neuigkeiten auf die Anleger. Obwohl das US-Unternehmen seit Monaten aus einer Krise in die nächste tappt, nimmt das Geschäft des weltgrössten Online-Netzwerks dadurch keinen Schaden. Im Weihnachtsquartal steigerte Facebook den Umsatz im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Die Zahl monatlich aktiver Nutzer wuchs binnen drei Monaten im üblichen Tempo um rund 50 Millionen auf etwa 2,32 Milliarden. Unterm Strich gab es einen Gewinn von knapp 6,9 Milliarden Dollar, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. 

Die Aktie reagierte auf die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen mit einem Plus von zeitweise mehr als acht Prozent im nachbörslichen Handel. Das dürfte auch die Erleichterung der Anleger zeigen, nachdem Facebook unter anderem wegen Datenskandalen und Problemen im Kampf gegen Manipulation und Propaganda so stark in der  Kritik stand wie nie zuvor.

Tesla enttäuscht – Aktie sackt ab

Einer der grössten Verlier des heutigen Freudentags an der Wall Street ist Elon Musks Elektroautobauer Tesla. Das Unternehmen hat zwar ein weiteres Quartal mit schwarzen Zahlen abgeschlossen, aber weniger verdient als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Dezember stand unterm Strich ein Gewinn von 139,5 Millionen Dollar.

Wie das Unternehmen von Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte, ist das verglichen mit dem Vorjahr, als Tesla noch Verlust machte, zwar ein grosser Fortschritt. Dennoch hatten Analysten mit einem höheren Ergebnis gerechnet. Sie reagierten enttäuscht: Die Aktie geriet nachbörslich deutlich ins Minus, verlor 4,7 Prozent und steht bei 294 Dollar. (nim/SDA)

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