Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Personalberaters Heidrick & Struggles zeigt: Noch immer haben sich Frauen bei den grossen Schweizer Firmen kaum als CEO etablieren können. Untersucht wurden Daten von über 900 CEOs in 16 Ländern auf der ganzen Welt. Darunter auch diejenigen der Chefs der 50 wertvollsten börsenkotierten Unternehmen in der Schweiz.
Dabei wird klar, dass die Schweiz bei der Beschäftigung weiblicher CEOs im internationalen Vergleich noch immer hinterherhinkt. Nur eine der 50 untersuchten Schweizer Firmen beschäftigt eine Frau als Chefin! Es handelt sich dabei um SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (50). Die Tochter des SVP-Patrons Christoph Blocher (79) ist Chefin der Ems Chemie aus Domat/Ems GR.
Ausländer sind Köpfe von Schweizer Firmen
Zusammen mit Deutschland landet die Schweiz in der Kategorie Geschlechterverteilung vor China auf dem zweitletzten Platz. Die Studie begründete die tiefe Zahl so: Im Ausland würden Frauen besser gefördert als hierzulande. Doch auch in anderen Ländern finden sich nur wenige Frauen auf dem Chefsessel: Weltweit ist nur jeder zwanzigste Chef weiblich. Die meisten Frauen schaffen es laut Heidrick & Struggles in Norwegen an die Unternehmensspitze. 16 Prozent aller CEOs sind dort Frauen.
Kein anderes Land hat hingegen so viele ausländische Konzernchefs wie die Schweiz. 46 Prozent der Chefs der untersuchten Schweizer Firmen stammen aus dem Ausland. Fast jeder zweite Boss stammt nicht aus der Schweiz. Das bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als noch mehr als die Hälfte der hiesigen CEOs Ausländer waren. Der Grund: laut Heidrick & Struggles vor allem die globale Ausrichtung vieler Schweizer Unternehmen und der vergleichsweise kleine Schweizer Arbeitsmarkt.
Im Schnitt sind Schweizer Chefs bei ihrer Ernennung 54 Jahre alt und damit etwas jünger als ihre Kollegen weltweit. Dort beträgt das Durchschnittsalter 56 Jahre. Üblicherweise halten sie sich vier Jahre auf ihrer Position. (SDA/bro)