Der Landesindex der Konsumentenpreise erreichte im Juli das Mehrjahrestief von 97,8 Punkten (Dezember 2010=100), wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Mittwoch mitteilte. Gegenüber Juni verbilligten sich Konsumgüter um 0,6 Prozent, gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent.
Mit einer Ausnahme sanken oder stagnierten die Preise in allen Hauptgruppen. Dank Ausverkauf mussten Schweizer Konsumenten im Juli etwa 8,3 Prozent weniger Geld für Kleidung und Schuhe ausgeben als noch im Juni. Einzig für alkoholische Getränke und Tabak musste wegen auslaufenden Aktionen leicht mehr Geld hingeblättert werden.
Das Preisniveau sank insgesamt aber unabhängig von Sonderangeboten, wie die negative Jahresteuerung zeigt. Dafür waren nach wie vor hauptsächlich die Importgüter verantwortlich. Während sich die Preise der im Inland produzierten Waren kaum veränderten, verbilligten sich die Güter aus dem Ausland gegenüber Juni um 2,0 Prozent und innert eines Jahres um 5,3 Prozent.
Die Preise für die Importgüter sind vom starken Franken beeinflusst. Nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar den Mindestkurs zum Euro aufgegeben hatte, wertete sich die Schweizer Währung stark auf.
Inzwischen kostet ein Euro rund 1,06 Franken - fast 12 Prozent mehr als noch Anfang Jahr. Rund zwei Drittel der Importe stammen aus der Eurozone. Die Euroschwäche drückt etwa die Preise für neue Autos und Möbel.
Aber auch der Zerfall des Ölpreises lässt das Preisniveau absinken. Der Ölpreis ist nur noch halb so hoch wie vor einem Jahr. In der Folge gab auch der Heizölpreis in der Schweiz deutlich nach. Hausrat und laufende Haushaltsführung kosteten dank der Talfahrt des Heizölpreises im Juli 1,4 Prozent weniger als im Vormonat. Innert Jahresfrist waren es sogar 2,5 Prozent. In dieser Zeit ist der Heizöl-Preis um einen Viertel eingebrochen.
Auch für Verkehr musste insgesamt dank günstigerem Diesel, geringeren Preisen beim Luftverkehr, aber auch den erschwinglicheren Neuwagen weniger bezahlt werden. Teurer wurde hingegen das Benzin. Autofahrer mussten 1,1 Prozent mehr berappen als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ist der Treibstoff allerdings noch immer 11,9 Prozent günstiger.
Gute Nachrichten gab es im Juli zudem für Ferienreisende im Inland: Hotelübernachtungen vergünstigten sich um 2 Prozent gegenüber dem Vormonat. (SDA)