Erst 101 Banken sind auf Avaloq umgestellt
Raiffeisen ist mit IT-Wechsel schwer im Rückstand

Noch nicht einmal die Hälfte der Raiffeisen-Banken laufen auf der neuen IT-Plattform von Avaloq. Grund für die Verzögerungen sei eine Fehlfunktion bei der Berechnung von Hypothekarzinsen, heisst es von der Softwarefirma.
Publiziert: 02.11.2018 um 14:20 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2018 um 12:58 Uhr
Weniger als die Hälfte der Raiffeisen-Banken arbeiten auf der neuen IT-Plattform.
Foto: Keystone

Was für eine Verspätung! Eigentlich müsste die Umstellung der 246 Raiffeisen-Banken im Land auf die neue IT-Plattform längst abgeschlossen sein. Doch es gibt offenbar noch immer gröbere Probleme. Erst 101 Banken arbeiten mit der neuen Software, wie das Finanzportal «Finews» berichtet. Raiffeisen bestätigt die Zahl auf Anfrage von BLICK. Man werde weitere Banken Schritt für Schritt auf das neue System umstellen.

Dan Zilberman (45) sitzt im Verwaltungsrat von Avaloq. Der Bankensoftwarehersteller mit Sitz in Freienbach SZ hat den 600-Millionen-Auftrag von Raiffeisen für eine neue, einheitliche Software an Land gezogen – und damit seither diverse Rückschläge einstecken müssen.

«Die Mutter aller Tech-Projekte»

«Es handelt sich um die grösste IT-Migration überhaupt», sagt Zilberman im Interview mit «Finews», «um die Mutter aller Tech-Projekte.» Grund für die Verzögerungen sei eine Fehlfunktion bei der Berechnung von Hypothekarzinsen. «Das Problem ist gelöst», sagt er. Die Verzögerungen liessen sich aber nicht mehr aufholen.

Haben nicht nur technische Herausforderungen zu den Verspätungen geführt, sondern auch die Turbulenzen rund um den ehemaligen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz (62)? «Ich glaube, dass solche Entwicklungen immer das Potenzial haben, laufende Projekte zu stören – in jedem Unternehmen. Hier können wir allerdings nur spekulieren, ob das Projekt nun anders verlaufen wäre. Aber es ist schon so, dass das Projekt hinter dem Zeitplan zurückliegt», sagt Zilberman.

Und wie sieht der neue Fahrplan aus? Alle Raiffeisen-Banken sollen nun bis Ende Jahr umgestellt sein. Oder «bis spätestens Anfang 2019», wie Zilberman sagt. (pbe)

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