Daniel Vasella (61). Einstiger Novartis-Übervater. Sogar für seine letzten 53 Amtstage im 2013 sahnte er Millionen ab. Gestern veröffentlichte der Basler Pharmariese den Jahresbericht 2014. Darin taucht Vasella nur noch als Käufer eines Novartis-Helikopters auf. Zwei Millionen zahlte er dafür in die Konzernkasse.
Vasella ist nun definitiv Geschichte. Nicht mal mehr das von ihm geliebte Softgetränk Pepsi gibt es auf dem Novartis-Campus.
Aber auch ohne Vasella ist der Pharma-Riese erfolgreich. Der Konzern steigerte den Umsatz um ein Prozent auf über 52 Milliarden Franken. Der Reingewinn stieg sogar um zwölf Prozent auf über neun Milliarden. «Sehr, sehr zufrieden» sei er mit der Arbeit im letzten Jahr, versichert CEO Joe Jimenez (55) mit verschmitztem Lächeln gestern in Basel.
Bauchweh bereitet dem Amerikaner einzig der starke Franken. Das Ende des Euro-Mindestkurses vor knapp zwei Wochen hatte Jimenez nicht auf der Rechnung gehabt. «Jetzt sind wir gezwungen, unsere Kosten zu überprüfen, auch in der Schweiz.» Wichtig sei aber, trotz Währungsschock nicht in Hektik zu verfallen.
Laut Schweiz-Länderchef André Wyss (47) setzte Novartis 2014 hierzulande 700 Millionen Franken um – ein Plus von drei Prozent gegenüber Vorjahr.
Nur zwei Prozent des Novartis-Umsatzes fallen in der Schweiz an, dafür 13 Prozent der Kosten. «Sparpotenzial sehen wir bei der Beschaffung», sagt Wyss. «Auf unsere Investitionen in den Werkplatz Schweiz hat der SNB-Entscheid keinen unmittelbaren Einfluss.»
Es sei jetzt wichtig, dass die Medikamentenpreise nicht weiter fallen würden. «Wir sind auch ein Referenzland für andere Länder», sagt Wyss. Gehen hier die Preise runter, dann passiert das auch in anderen Ländern. Und das wäre schlecht für das Novartis-Ergebnis.