Der eine schaut fasziniert zu, der andere arbeitet. Flankiert von zwei Militärangehörigen nimmt sich der nordkoreanische Führer Kim Jong Un (35) beim Rundgang in einer Fabrik im Land Zeit, um dem fleissigen ABB Roboter zuzuschauen.
Das von der Propaganda-Abteilung freigegebene Bild erschien gestern auf der Website von NKNews aus Seoul (Südkorea). Wie der Roboter des Schweizer Technologiekonzern nach Nordkorea gelangte, ist nicht bekannt.
ABB hält Sanktionen ein
«ABB respektiert alle geltenden Handelssanktionen gegenüber Nordkorea und verpflichtet sich dazu, im Land weder ABB Anlagen zu liefern noch Services bereitzustellen», ABB-Sprecher Eike Meuter. Dennoch könne man nicht ausschliessen, dass Anlagen von uns ohne Wissen oder Genehmigung von ABB nach Nordkorea weiterverkauft worden seien.
Bereits vor drei Jahren veröffentlichte die nordkoreanische Regierung Fotos von Kim Jong Un in einer Raketenproduktionsstätte, wo Maschinen mit dem Logo von ABB sichtbar waren.
Kim steht auf ABB-Produkte
Auch Uhren kommen auf Umwegen nach Nordkorea. So sind diesen Sommer Fotos des Diktators mit einer goldenen Luxusuhr Schweizer Herkunft aufgetaucht. Für einen von der südkoreanischen Zeitung «Chosun Ilbo» zitierten Uhrenexperten ist klar: Dieser Zeitmesser kann nur eine IWC Portofino Automatic sein. Zu diesem Schluss kommt er aufgrund des Gehäuse-Lünettenverhältnisses und des Bandanstosses der Uhr. Merkmale, anhand derer sich Luxusuhren unterscheiden lassen. Wert des Chronometers: knapp 12'000 Franken.
IWC sagte damals auf BLICK-Anfrage: «IWC Schaffhausen verkauft oder vermarktet keine Produkte in oder an Nordkorea analog der Embargo-Verordnung der EU, respektive der USA.» (gnc)