Non-Fungible Tokens im Trend
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu NFTs

Spätestens seit dem Rekordverkauf eines NFTs für über 60 Millionen Franken ist das neue Anlagevehikel in aller Munde. Doch was überhaupt sind NFTs? Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 17.01.2022 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 16:23 Uhr
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Non-Fungible-Tokens (NFTs) sorgen für Aufsehen.
Foto: AFP
Kilian Marti

Die allererste Aktie wurde 1612 in Amsterdam gehandelt. Während mittlerweile beinahe jedes Kind weiss, wie man mit Aktien Geld anlegt, sind die neueren Non-Fungible Tokens (NFTs) vielen noch ein Mysterium. Dabei sind auch NFTs bereits zehn Jahre alt! Blick beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen grossen Ding am Anlagemarkt.

Was ist ein NFT?


Am besten hilft ein Vergleich: Das Bild eines berühmten Künstlers wird verkauft. Ein Vertrag bestätigt den neuen Besitzer und, dass das Kunstwerk ein Original ist. Wenn das gleiche Bild digital, im Internet, «gemalt» wird, ist unklar, wem das Bild gehört und welche Datei das Original ist. Ein NFT löst dieses Problem. Es ist eine einzigartige Signatur, die dem Bild zugeordnet wird und die unkopierbar in einer Blockchain verwahrt wird. So wird das digitale Bild zum fälschungssicheren Einzelstück. Das Original kann verkauft werden, das digitale Bild wird damit zur Anlage. Wörtlich übersetzt bedeutet Non-Fungible Token denn auch etwa so viel wie «nicht ersetzbare Wertmarke».

Wie sieht ein NFT aus?


Ein NFT kann grundsätzlich alles sein, das digitalisiert ist: Bilder, Videos, Zeichnungen, Musikstücke, Tweets oder gar eine Figur aus einer virtuellen Welt.

Was bringt ein NFT?

Zum einen ermöglicht es digitalen Kunstschaffenden, mit ihren Werken Geld zu verdienen. Zum anderen können Käufer zum unbestreitbaren Besitzer digitaler Kunst werden. Das Metaversum, ein virtuelles Universum, an dem zum Beispiel Facebook tüftelt, bietet in Zukunft weitere Nutzungsmöglichkeiten. In der wirklichen Welt kaufen sich Kunstsammler fürs Prestige einen Picasso. Im Metaversum ein NFT.

NFTs sind aber weit über die (digitale) Kunstwelt hinaus von Bedeutung: Damit können in Zukunft etwa digitale Eigentumsnachweise für Immobilien erstellt werden. Oder fälschungssichere digitale Diplome, Zeugnisse und Zertifikate.

Wie kann ich NFTs kaufen?


Die meistgenutzten Handelsplattformen für NFTs sind derzeit Christies, Opensea, Mintable und Rarible. Damit man ein NFT kaufen kann, braucht man Kryptowährungen, die in einer Wallet (digitales Portemonnaie) abgespeichert sind. Die meisten NFTs basieren auf der Ethereum-Blockchain. Für den Kauf braucht es demnach die Kryptowährung Ether. Diese kriegt man über Krypto-Plattformen wie Coinbase, Binance oder Ledger. Aber Achtung: Es braucht neben Wissen auch einiges an Glück, um mit NFTs Geld zu verdienen.

Kann ich selber NFTs erstellen?

Ja, über Plattformen wie Opensea oder Rarible. Dort werden Bild- oder Tondateien hochgeladen und in ein NFT verwandelt, also mit einer Blockchain versehen. Sobald das Urlaubsfoto zum NFT wurde, kann man es verkaufen. Aber Achtung: Die Umwandlung einer Datei in ein NFT ist kostenpflichtig.

Welche Kritik gibt es an NFTs?

Einerseits, dass NFTs der Umwelt schaden, weil die Erstellung und Weiterverwendung viel Strom verbraucht. Der britische Künstler Memo Akten hat ausgerechnet, dass die Erstellung eines aufwendigen NFTs durchschnittlich 340 kWh Strom benötigt. Das entspricht 211 Kilogramm CO2 oder einem zweistündigen Flug. Andererseits herrscht ein Überangebot an NFTs. Viele Käufer werden ihre NFTs daher kaum je zu Geld machen.

Eignen sich NFTs als Investition für meine Altersvorsorge?


Patrick Comboeuf (52), Studiengangsleiter Fintech & Blockchain Economy an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ), findet: «Grundsätzlich gilt bei der Altersvorsorge stets die Prämisse ‹Der frühe Vogel fängt den Wurm›. Je nach Risikoappetit ist es durchaus sinnvoll, in alternative Anlagen zu investieren.» Sein ganzes Geld in NFTs und Kryptowährungen zu stecken, würde Comboeuf aber keinem raten, gerade bei der Altersvorsorge. Die Kursschwankungen sind zu gross.


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