Streichen Bankchefs fette Boni ein, hagelt es Kritik. Dabei sind die Manager verglichen mit Evan Spiegel (26) regelrechte Waisenknaben.
Stolze 800 Millionen Franken hat der Gründer der Social-Media-App Snapchat einkassiert – als Bonus.
Von solchen Boni können selbst Top-Manager internationaler Konzerne nur träumen. Wie kommt ein Jungunternehmer zu so einem Mega-Zustupf?
Bonus als Motivation
Grund ist eine Abmachung mit früheren Snapchat-Investoren: Bereits 2015 haben diese mit Spiegel vereinbart, ihm im Falle eines Börsengangs des Mutterkonzerns Snap drei Prozent der Aktien als Bonus zu überschreiben. Dies sollte ihn «motivieren, das Geschäft wachsen zu lassen».
Mit dem Bonus kommt Spiegel auf ein Vermögen von rund 5,5 Milliarden Franken. Es besteht allerdings fast ausschliesslich aus Snap-Aktien. Der Mittzwanziger dürfte auch ohne Bonus genug Motivation haben, dass das Geschäft gut läuft.
Aktie über Ausgabepreis
Das Wertpapier von Snap kostet aktuell 22.81 Dollar. Das ist weniger als am Ende des ersten Handelstags, aber immer noch mehr als der Ausgabepreis von 17 Dollar.
Wie sich die Aktie entwickelt, wird sich zeigen. Facebook und Twitter, zwei mit Snapchat vergleichbare Tech-Firmen, haben sich an der Börse ganz unterschiedlich entwickelt: Während der Wert der Facebook-Aktie regelrecht explodiert ist, liegt das Twitter-Papier heute unter dem Ausgabepreis.