Nina Buchmann, Professorin am Institut für Agrarwissenschaften der ETH in Zürich
«Bei Tomaten bringt Bio Produktivitätseinbussen»

Während sich Bio bei Früchten besonders lohne, müssten bei Mais, Gerste und Tomaten grosse Produktivitätsverluste hingenommen werden.
Publiziert: 19.12.2017 um 07:03 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:10 Uhr
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Kann Bio die Welt ernähren? Die Kunden des Zürcher Chornlade sind überzeugt davon.
Foto: Siggi Bucher
Harry Büsser

Werden mit Bio-Produktion Ressourcen verschwendet?
Das ist nicht so einfach zu beantworten. Der grosse Hebel in der Ressourcenverschwendung bei Lebensmitteln liegt aber sowieso bei den Konsumenten.

Was heisst das konkret?
In der Schweiz werden beispielsweise 23 Prozent aller gekauften Lebensmittel von den Konsumenten weggeworfen. Das ist für mich die grosse Verschwendung.

Nina Buchmann (52), Professorin am Institut für Agrarwissenschaften und Vorsteherin des Departements Umweltsystemwissenschaften an der ETH in Zürich.
Foto: ZVO

Mit Bio wird also nicht verschwendet?
Nicht unbedingt. Bei vielen Bio-Produkten müssen auch keine Einbussen bei der Produktivität in Kauf genommen werden.

Bei welchen?
Beispielsweise bei der Produktion von Früchten und Hülsenfrüchten. Zu Letzteren gehören etwa Erbsen, Bohnen und Linsen.

Bei welchen Lebensmitteln müssen mit Bio-Produktion deutliche Produktivitätseinbussen in Kauf genommen werden?
Beispielsweise bei Tomaten bringt Bio Produktivitätseinbussen. Aber auch bei Weizen, Mais und Gerste. 

Also sollte dort eher kein Bio produziert werden?
Wenn wir dem Klima etwas Gutes tun wollen, dann produzieren wir besser Bio. So können die Böden mehr Kohlenstoff speichern und unsere Atmosphäre wird weniger damit belastet.

BLICK erklärt, was welches Bio-Märkli bedeutet

Wer nachhaltig einkaufen will, muss heute fast schon Experte sein. Bio-Knospe oder Alnatura-Bio, den Marienkäfer auf der Verpackung oder das Schweizer Fähnchen? Sollen die Labels dem Konsumenten doch helfen, sich beim Einkauf zu orientieren. Gleichzeitig wird der Labelsalat immer grösser. Aldi und Lidl haben eigene Bio-Auszeichnungen, weil den Discountern die Nutzung des Knospe-Logos untersagt ist. Aber sind die Produkte der Billigheimer denn damit weniger umweltschonend produziert? BLICK bringt Licht in den Label-Dschungel. Und sagt, was diese Standards garantieren.

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Produkte mit «Demeter»-Logo gibts primär im Reformhaus oder Bio-Laden. Es garantiert den Anbau gemäss mindestens «Knospe»-Regeln. Zusätzlich erledigen die Bauern alle Arbeiten nach anthroposophischen Grundsätzen. Das Label schreibt etwa die Behornung bei Kühen vor.
Foto: zvg
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