Nichts los in Davos GR
Kaum jemand will im «Goldenen Ei» übernachten

Mitten in der Hochsaison sind Zimmer nicht belegt, die Hotelbar ist schlecht besucht, das Kinderparadies ist leer – das Luxushotel Intercontinental in Davos GR macht erneut Schlagzeilen.
Publiziert: 24.02.2019 um 13:17 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2019 um 10:34 Uhr
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Eröffnete im 2013 in Davos GR: Das Fünfsternhotel Intercontinental, auch goldenes Ei genannt.
Foto: BLICK
Ulrich Rotzinger

Die Geschichte des noch jungen Fünfsternhotels Intercontinental in Davos GR ist wenig ruhmreich. Das «Goldene Ei» eröffnete im Dezember 2013. Kurz danach ging die Pächterin Konkurs. In der Zwischensaison von April bis Juni 2015 machte das Hotel erstmals für Individualgäste zu – die Ganzjahresstrategie rentierte nicht mehr. Auch US-Präsident Donald Trump (72) verhalf mit seinem WEF-Besuch 2018 nicht zum erhofften Gäste-Durchbruch.

Und jetzt das: «Selbst mitten in der Hochsaison ist die Auslastung des Davoser Luxushotels ungenügend.» Das schreibt die «SonntagsZeitung». Das «Goldene Ei» leide unter Gästemangel. Bei einer Stichprobe am 12. Februar seien nur wenige der 216 Zimmer abends um sechs Uhr beleuchtet gewesen. Auch in der Hotelbar war nichts los, der Kinderhütedienst praktisch arbeitslos. «Müsste das Luxushotel um diese Jahreszeit nicht proppenvoll sein?», fragt die Zeitung.

Problem bei den Individualgästen

Die Verantwortlichen wollen von einem Gästemangel nichts wissen. «Wir sind mit der Gesamtauslastung zufrieden, aber auch mit den Durchschnittspreisen», sagt Mario Gubi, der neue Direktor des Fünfsternhotels. Das Geschäft konzentriere sich vor allem auf die Tage zwischen Donnerstag und Montag. Er gibt jedoch zu: Unter der Woche liege man bei den Individualgästen bei der Auslastung um die 50 bis 60 Prozent tiefer.

Hat nicht nur das Ei, sondern ganz Davos ein Betten- und Preisproblem? «Es gibt keine andere Destination im Kanton, die ein derartiges Preisproblem hat wie Davos», sagt Ernst Wyrsch (57), Präsident des Bündner Hoteliervereins und Präsident der Hotels Seehof Selection in Davos, zur «SonntagsZeitung». Er schätze, dass Davos pro Hotelkategorie 10 bis 15 Prozent zu viele Betten hat.

Laut der Zeitung könnte schon bald Ungemach von der Ei-Eignerin Credit Suisse drohen. Die Bank habe diese Woche angekündigt, strategische Optionen zu prüfen, darunter den Verkauf von Teilportfolios. Der Hotelanteil in ihrem Real Estate Hospitality Fund wurde offenbar schon reduziert. Ob das Intercontinental in Davos auf dem Verkaufszettel steht, ist nicht bekannt.

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