Schlafsofa, Tisch, Bad, Fenster und Einbauschränke: In der Betonröhre findet sich fast alles, was ein normales Hotelzimmer bietet. Es ist eine übrig gebliebene Betonröhre eines Entwässerungstunnels der Stadt Zug. Zu sehen ist die Schlafröhre ab Samstag, 19. Oktober an der Zuger Gewerbemesse.
Dem Prototyp sollen fünf weitere Röhrenzimmer folgen, die in Form einer Pyramide aufeinandergestapelt zu einer Art Herberge umgewandelt werden sollen. Die oberen Elemente der Pyramide sollen mit einer Treppe erreichbar sein.
Zimmer mit 2,7 Meter Durchmesser
Die Idee für das Upcycling-Projekt «Sleepipe» stammt von Ingenieur Dieter Brendel, der schon mehrere spezielle Bauten realisiert hat. Ein Röhrenelement ist jeweils vier Meter lang und hat einen Durchmesser von 2,7 Metern. Das Hotel soll künftig per App gebucht werden können.
Die Röhre entstand in Zusammenarbeit mit Rolf Brändle der Zuger Schreinerei Brändle, wie das Branchenportal «htr.ch» berichtet. Der Name «Sleepipe» entstammt dem ursprünglichen Namen für die neue Vorflutleitung Zugersee – eine «Aorta» für die Stadtentwässerung –, die den Namen «Seapipe 2.0» trägt und von dem die Betonröhren stammen.
In Thun gibts bereits ein ähnliches Röhrenhotel
Eine ähnliche Herberge aus Betonröhren gibt es bereits am Thunersee. Die sogenannten «Swisstubes» bieten 4- bis 8-Bett-Zimmer an. Alle Räume sind etwa 30 Quadratmeter gross und kosten zwischen 120 und 230 Franken pro Nacht. Eine Übernachtung in einer «Sleepipe» in Zug soll voraussichtlich zwischen 70 und 80 Franken kosten.
Wers noch enger mag, kann in Luzern im Capsule Hotel seit Ende 2018 in einem Hightech-Kasten schlafen. Die sind 1,28 Meter breit, 2,2 Meter lang und 1,47 Meter hoch. Eine Nacht in einer Kapsel kostet derzeit zwischen 36 und 38 Franken.