Auf einen Blick
- UBS engagiert Tennisstar Andre Agassi als Testimonial für Kampagne in USA
- Federer und Agassi: Zwei unterschiedliche Tennisikonen für UBS-Werbung
- Federers UBS-Vertrag läuft bis 2029, kostet geschätzte 6 Millionen Franken jährlich
Wer Finanzportale in den USA und in Australien frequentiert, stösst unweigerlich auf Andre Agassi und die UBS. Der ehemalige Tennisstar aus Las Vegas ist als Testimonial in der UBS-Kampagne «Advice Is Our Craft» engagiert, die vorab in den USA spielt, gebucht – neben weiteren Grössen wie dem früheren NBA-Star der Los Angeles Lakers, Carmelo Anthony.
Zudem warb Agassi unter dem Logo der Schweizer Grossbank für die UBS Australasia Conference, die Mitte November in Sydney abgehalten wurde. Vor den Asien-Chefs der Grossbank, Investoren, Entrepreneurs und Topkunden trat Agassi als Keynote-Speaker auf und plauderte an einem Fireside-Chat über seine flamboyanten Erfahrungen aus dem Spitzensport.
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Agassi ist in den USA und in Down Under eine Ikone, viermal gewann er die Australian Open; auf zwei mehr bringt es Federer, langjähriges Aushängeschild der Credit Suisse und seit ihrem Untergang 2023 eines der UBS. Die Auftraggeber lassen sich den erhofften Imagetransfer des Maestros jedes Jahr geschätzte 6 Millionen Franken kosten, dafür tritt er in Werbesujets auf und präsentiert sich bei Topkunden und in Managementseminaren.
Federer trat für die CS nur noch wenig auf
Angeheuert hat ihn Credit-Suisse-Chef Brady Dougan 2009, damals mit einem Werbekontrakt mit einer Laufzeit über zehn Jahre; 2019 verlängerte Tidjane Thiam um weitere zehn Jahre. Nach dem Ende der CS übernahm die UBS den Vertrag, der nun bis 2029 gilt; allerdings haben beide Seiten, heisst es, eine Option auf Kündigung.
Federer hat in den letzten zehn Jahren überaus leichtes Geld verdient, denn in den turbulenten CS-Jahren trat er nur noch selten auf, weil die Bank durch diverse Problemfälle (Archegos, Greensill, Eigenkapital, Mozambique, Spitzelaffäre) völlig absorbiert war. Auch bei der UBS hielt man ihn in der Hinterhand, weil man den langjährigen Kunden und Werbeträger der Credit Suisse nach ihrem Untergang nicht grad als neuen UBS-Star auftreten lassen wollte. Diese Karenzfrist dürfte bald vorbei sein. Die UBS wollte sich nicht äussern.
Zwei komplett unterschiedliche Tennisasse
Die beiden Tenniscracks, die auf der Payroll der UBS stehen – Federer mit jahrelangem Engagement und Agassi mit Kurzeinsatz – könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier Federer, der Werte wie Korrektheit, Präzision und Eleganz verkörpert. Dort Agassi, der gemäss seiner Biografie keinen Bogen um Kokslinien machte, mit Haartoupet Grand-Slam-Turniere bestritt, mit Schauspielerin Brooke Shields verheiratet war, bis er sich 2001 mit Steffi Graf liierte. Weiter erklärte er in seiner Lebensbeichte, dass er Tennis jahrelang gehasst habe; das sind Worte, die dem aufs Image bedachten Federer nie über die Lippen kämen.
Trotz charakterlichem Graben haben sich die beiden im Geschäftlichen gefunden. Nicht nur bei der UBS, sondern neu auch beim Laver Cup, den Federers Managementfirma Team 8 mit seinem Nachbarn in Stäfa, Jorge Paulo Lemann, sowie Tennis Australia gründete. Agassi ist am Laver Cup neu Kapitän des Teams World, das gegen Team Europe um das Sieggeld von 250’000 Dollar streitet.