Neues Einkaufserlebnis auf 3700 Metern
Jungfraubahnen planen Uhrenladen auf dem Ostgrat

Ein Uhrenshop auf 3700 Metern über Meer? Klingt verrückt, soll aber ab 2026 auf dem Ostgrat der Jungfrau entstehen. So die hochfliegenden Pläne des Bahnchefs Urs Kessler.
Publiziert: 06.10.2018 um 15:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2018 um 20:52 Uhr
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Das «House of Clocks» als Modell: Die geplante Attraktion auf dem Ostgrat der Jungfrau soll 2028 eröffnet werden.
Foto: PD
Christian Kolbe

Für viele Asiaten ist es das höchste der Gefühle, einen Schweizer Zeitmesser am Handgelenk zu tragen. Den Kauf dieser Preziosen der Uhrmacher-Kunst – etwa in Interlaken oder Luzern – verbinden Touristen aus dem Fernen Osten oft mit einem Ausflug aufs Jungfraujoch, dem «Top of Europe». 

All das soll nun zu höchsten alpinen Weihen zusammengeführt werden, in einem «House of Clocks» auf dem 3705 Meter hohen Ostgrat der Jungfrau. Diese Vision hat der Direktor der Jungfraubahnen, Urs Kessler (56), dem «Berner Oberländer» enthüllt (Artikel kostenpflichtig). Kostenpunkt des Projekts: rund 70 Millionen Franken. Gebaut wird in den Jahren 2026 - 2028. «Es ist die letzte Möglichkeit, auf dieser Höhe etwas ganz Grosses zu realisieren», so Kessler zum «Berner Oberländer». 

Exklusive Uhren an exklusiver Lage 

Das «House of Clocks» soll die Form eines Uhrwerks haben und anstelle der alten Richtfunkstation errichtet werden, die jetzt noch auf dem Ostgrat thront. Diese wird abgerissen und die bestehende Transportbahn in eine «Ice Railway» durch das Gletschereis umgewandelt werden. Im Uhrenhaus sollen dereinst exklusive Glanzstücke der Uhrmacherkunst verkauft werden. Modelle, die es sonst nirgends gibt. Von welchen Marken ist noch offen, Verhandlungen mit möglichen Partnern seien am Laufen. Die Kapazität auf dem Ostgrat ist begrenzt, deshalb sollen maximal 500 Leute pro Tag das «House of Clocks»besuchen können. 

Erst andere Projekte abschliessen

Diese erhalten dafür eine einmalige Sicht auf die Berner und Walliser Alpen – und ein einzigartiges Shopping-Erlebnis. Ein langfristiges Projekt, denn vor dem «House of Clocks» wollen die Jungfraubahnen die V-Bahn auf den Eigergletscher und den Männlichen fertigstellen (Ende 2020) und den Bahnhof auf dem Jungfraujoch ausbauen (Ende 2025). Deshalb soll der Bau auf dem Ostgrat erst 2026 beginnen, die Eröffnung ist für 2028 geplant. 

Lassen sich Tourismusströme und Mode-Trends in der Luxusbranche so lange voraus planen? Kein Problem, findet Bahnchef Kessler: «Trends zum Beispiel bezüglich der Herkunft der Touristen können sich ändern. Aber wir sprechen ja nicht nur Asiaten an.» Für Uhren bestehe weltweit ein grosses Interesse, wischt Kessler Bedenken beseite. 

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