Neuer Trend
TV-Konsumenten kreieren ihr Programm selbst

Fernsehen wird in der Schweiz immer häufiger zeitversetzt geschaut. Vor allem die jüngere Generation nimmt das Programm selbst in die Hand und sieht sich Sendungen verspätet an, etwa im Internet.
Publiziert: 12.01.2016 um 12:21 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:45 Uhr
Zunehmend mehr Schweizer bestimmen ihr Fernsehprogramm selbst - und schauen sich die Sendungen dann an, wenn es ihnen passt (Symbolbild).
Foto: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Insgesamt stieg der Anteil an zeitversetzter TV-Nutzung im zweiten Halbjahr 2015 auf über 11 Prozent, wie Mediapulse am Dienstag mitteilte. Bei den 15- bis 29-Jährigen waren es sogar über 17 Prozent.

Das zeitversetzte Schauen von Fernsehsendungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im ersten Halbjahr 2013 hatte der Anteil in der Deutschschweiz gemäss Mediapulse erst bei 5,3 Prozent gelegen. Nun liegt der Anteil bei 11,3 Prozent, in der italienischsprachigen Schweiz sogar noch höher (11,8 Prozent).

Spitzenreiter ist die «Svizzera Italiana» auch, was den Fernsehkonsum betrifft: 161 Minuten waren es im zweiten Halbjahr 2015 im Schnitt pro Tag. Die Deutschschweizer sahen täglich rund zwei Stunden (119 Minuten) fern, die Westschweizer 142 Minuten.

In allen Sprachregionen lief der Fernseher allerdings weniger häufig als noch in den ersten sechs Monaten des Jahres. Die Werte seien trotz der Hitzewelle im Juli und August aber beachtlich hoch, schreibt Mediapulse. Zwei von drei Schweizern schalteten täglich den Fernseher ein.

In allen Sprachregionen verbringen die Jungen weniger Zeit vor dem Fernseher als der Durchschnitt. In der Deutschschweiz beispielsweise waren es bei den 15- bis 29-Jährigen im zweiten Halbjahr nur rund 70 Minuten. Weniger als die Hälfte von ihnen schaltete täglich den Fernseher ein.

Am häufigsten geschaut wird in der Deutschschweiz nach wie vor SRF 1, auch wenn es gegenüber dem ersten Semester 2015 etwas an Marktanteil einbüsste (von 19,3 Prozent auf 18,4 Prozent). Dahinter folgen SRF 2 (8,6 Prozent) sowie die deutschen Sender RTL (5,8 Prozent), ZDF (5,1 Prozent) und ARD (5,0 Prozent).

Die Stiftung Mediapulse ist unabhängig. Sie bekommt vom Bund den Auftrag, die offiziellen Kennwerte der Radio- und TV-Nutzung in der Schweiz zu messen. (SDA/nbb)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.