Ab sofort surrt es über der Stadt Bern: Nachdem in Lugano TI Drohnen flogen, werden auch die Bewohner der Bundesstadt vermehrt diese Flugobjekte zu sehen bekommen. Denn: Die Post testet während zwei Wochen Drohnen über Bern. Nicht etwa um Zalando-«Päckli» fristgerecht zu liefern, sondern um Proben vom Zentrallabor ins Spital zu liefern – am Himmel, ganz ohne Stau. Die Drohnen werden zwischen den Berner Spitälern Tiefenau und dem Universitätsspital Insel durch die Lüfte fliegen.
«Jede Minute zählt»
«Müssen Laborproben so rasch wie möglich transportiert werden, zählt jede Minute. Deshalb ist dieser Pilotversuch für uns zukunftsweisend», so Uwe E. Jocham (55), Direktionspräsident der Insel Gruppe. Bis anhin übernahmen Kuriere und Taxifahrer den Transport der Proben.
An zehn Flugtagen sind die Drohnen vom Hersteller Matternet im Einsatz. Danach wird die Insel Gruppe entscheiden, ob die Drohne künftig im Alltag den Transport der Laborproben übernimmt. Die Post ist nach eigenen Angaben eines der ersten Unternehmen weltweit, die den Transport durch autonome Drohnen für den kommerziellen Einsatz umgesetzt haben. Die Drohnen werden gemäss Mitteilung die Pöstler sinnvoll ergänzen und nicht ersetzen.
Seit 2017 im Einsatz
Im März 2017 hatte die Post mit Matternet erstmals eine Drohnenverbindung zwischen zwei Spitälern in Lugano der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt in Lugano ging im Oktober in die zweite Phase. Die Zwischenbilanz falle sehr positiv aus, schreibt die Post: Die Drohne habe mittlerweile über 1000 Flüge ohne Zwischenfälle geleistet.
Nach der Evaluierung der Flugstrecke in Bern will die Post eine weitere Route zwischen dem Hauptlabor des Zentrallabors Zürich (ZLZ) und dem ZLZ-Notfall-Labor in der Hirslanden Klinik Im Park testen.