Neuer Service «Beer4you»
Feldschlösschen liefert Bier jetzt nach Hause

Der Bierbrauer Feldschlösschen will sich unabhängiger vom Detailhandel machen und sein Kunden bald direkt nach Hause beliefern. Dazu eröffnet das Unternehmen einen Online-Shop.
Publiziert: 18.10.2015 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:55 Uhr
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Feldschlösschen-Chef Thomas Amstutz will unabhängiger werden von Detailhändler - und liefert Bier direkt zu den Kunden nach Hause.
Foto: Keystone

Feldschlösschen eröffnet am 26. Oktober einen Online-Shop. Der grösste Schweizer Bierbrauer reagiert damit auf den den deutlich gestiegenen Preisdruck im Detailhandel und den stagnierenden Bierkonsum in der Schweiz.

«Wir müssen unsere Effizienz auf allen Ebenen weiter steigern, aber auch Gegendruck ausüben, wenn vom Handel dauernd Aktionen verlangt werden», begründete Feldschlösschen-Chef Thomas Amstutz die Massnahme in einem Interview der «Sonntagszeitung».

Mit der Eröffnung des neuen Verkaufkanals mit dem Namen «Beer4you» will sich Feldschlösschen unabhängiger vom Detailhandel machen.

Die Massnahme ist laut Amstutz eine direkte Reaktion auf die Aufwertung des Frankens. Diese habe nämlich einerseits zu einem Rückgang von europäischen Touristen und damit des Bierabsatz in der Gastronomie geführt. Anderseits drängten die Detailhändler immer häufiger auf Aktionsangebote, um dem immer beliebteren Einkaufstourismus entgegenzuwirken.

Nicht die einzige Masssnahme

Die direkte Belieferung von Privatkunden ist jedoch nicht die einzige Massnahme gegen den starken Franken. Feldschlösschen hat laut Amstutz Anfang Jahr einen Einstellungsstopp verfügt und prüft weitere Sparmassnahmen.

«Wenn sich die Lage in Sachen Preisdruck im Detailhandel und die Krise im Tourismus nicht bessert, müssen wir für das nächste Jahr noch einmal über die Bücher», sagte der Feldschlösschen-Chef im Interview.

Trotz schönem Sommer wurde in der Schweiz bis Ende August nur gerade 0,6 Prozent mehr Bier getrunken als im Vorjahr. Feldschlösschen hat dabei laut Amstutz zwar Marktanteile gewonnen. Der Gewinn sei jedoch unter Druck. «Unser Wachstum ist nicht rentabel.»

Von der möglichen Fusion der zwei weltweit grössten Bierbrauer, Anheuser-Busch InBev und SAB Miller, erwartet Amstutz dagegen keine Verschärfung des Wettbewerbs. «Beide Konzerne sind in der Schweiz mit ihren Produkten nicht stark vertreten und brauen hier kein Bier», sagte er. Er erwarte deshalb durch die Übernahme keine Veränderung. (bau/SDA)

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