Neue Supermaschine eingeweiht
Post rüstet sich für die Päcklischwemme

Das neue Paketzentrum der Post ist ein Spektakel. Bis zu 25'000 Pakete pro Stunde verarbeitet die neue Sortieranlage in Frauenfeld TG.
Publiziert: 29.10.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:25 Uhr
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25'000 Päckli pro Stunde: Paket-Chef Stefan Luginbühl zeigt seine neue Maschine.
Foto: Siggi Bucher
Von Patrik Berger

Ein Päckli nach dem anderen flitzt durch die lärmige Halle des Paketzentrums der Post in Frauenfeld. Sie ist so gross wie vier Fussballfelder. Wie von Geisterhand gesteuert finden die Sendungen den Weg. Scanner sorgen dafür, dass sie am richtigen Ort landen. Ein Spektakel. Dann werden sie von Mitarbeitern mit kräftigen Armen verladen.

Schweizer Kunden sind ganz wild aufs Internet-Shopping. Und lassen sich Lebensmittel, Schuhe und Bücher nach Hause liefern. An einem normalen Tag befördert die Post 450'000 Päckli. Vor Weihnachten können es auch mehr als eine Million sein. Der E-Commerce-Markt wächst kontinuierlich – letztes Jahr um sieben Prozent. Damit steigt auch die Paketmenge stark an.

Ein lukratives Geschäft für den gelben Riesen. «Heute werden erst 6,8 Prozent des Umsatzes im Detailhandel online gemacht», sagt Stefan Luginbühl (51). Für den Paket-Chef der Post hat «der Markt ein Riesenpotenzial».

So erstaunt es nicht, dass die Post in Frauenfeld 20 Millionen Franken in eine neue Sortieranlage investiert. Diese verarbeitet 25'000 Pakete pro Stunde. Die alte Anlage schaffte nur 20'000 Stück. Die Bänder laufen schneller (2,4 Meter pro Sekunde statt 1,7 Meter). «Sie braucht bis zu 80 Prozent weniger Energie», sagt Titus Bütler (48), Leiter des Paketzentrums. Der Grund: Bei geringer Auslastung stellt die Maschine nicht benötigte Förderbänder automatisch ab.

Ganz auf den Menschen verzichten kann man aber nicht: Wenns mal klemmt, bekommt ein Arbeiter einen Alarm aufs iPad. «Dann muss es schnell gehen. Das Online-Business ist zu einem Minutenrennen geworden – quer durch die ganze Schweiz», so Luginbühl. Auch das Ein- und Ausladen von LKW braucht Muskeln. In Frauenfeld arbeiten 450 Angestellte. In zwei Schichten.

Angst, dass bald ausländische Logistiker gross in der Schweiz einsteigen, hat die Post offenbar nicht. Bei Luginbühl tönt das so: «Klar, wir investieren auch, um unseren Marktanteil zu verteidigen.» Und: «Wir hoffen, dass die Kapazitäten bis 2022 genügen.» Gut möglich, dass bei der Päcklischwemme die Post schon viel früher die Kapazitäten hochschrauben muss.

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