Die Corona-Krise hält viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Würgegriff. Mehr als die Hälfte der KMU gehen davon aus, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Jedes Sechste hat bereits Kurzarbeit beantragt, es werden aber täglich mehr.
Wie dramatisch die Situation für die Firmen ist, zeigt eine Studie der Winterthurer Hochschule ZHAW. Die Umfragen fanden zwischen dem 19. und 21. März statt und untersuchten die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise auf KMU. Sie fokussierte sich auf KMU im Kanton Zürich, weitere Befragungen schweizweit sind geplant.
Nachfrage und Liquidität
«Die KMU verzeichnen nicht nur eine tiefere Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen», sagt Andreas Schweizer, Dozent Corporate Finance & Corporate Banking, an der ZHAW. Auch die Liquidität der KMU sei viel schlechter als noch vor einem Monat.
«Ebenso sehen sie sich mit einer tieferen Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbfabrikaten konfrontiert», so Schweizer weiter. Für viele KMU sieht die Zukunft deshalb düster aus. 40 Prozent geben an, dass sie wahrscheinlich in den nächsten 12 Monaten Kurzarbeit anmelden müssen.
Hilfe des Bundes wirkt begrenzt
«Wir wollen Zehntausende Arbeitslose unbedingt verhindern», sagt Finanzminister Ueli Maurer (69, SVP). Er will mit einem 20-Milliarden-Kreditpaket vor allem Tausende KMU vor dem Konkurs bewahren.
Die Stadt Zürich will schnelle und unbürokratische Hilfe für Selbständige und Kleinstunternehmen bieten: Sie bietet Nothilfe für die Zeit, bis das Geld von Bund und Kanton kommt. Wie die Stadt mitteilte, sind erste Auszahlungen bereits Mitte nächster Woche möglich. Ausgezahlt wird eine vorerst einmalige Pauschale von 2500 Franken pro Gesuch.
Auch Kredite können allerdings nicht alle Probleme lösen, berichtete BLICK. Denn wenn der Kredit aufgebraucht ist, sind die Schulden immer noch da. Besonders düster sehen die Befürchtungen für die Branchen Wirtschaftliche Dienstleistungen, Maschinen- und Elektroindustrie aus.