Neue Lohnstudie zeigt
Chefs verdienen 128 mal soviel wie ihre Mitarbeiter

Die Lohnschere in der Schweiz hat sich 2014 kaum merklich geschlossen. Das Verhältnis zwischen Höchst- und Tiefstlohn lag im Durchschnitt bei 1:128. Am grössten waren die Unterschiede bei den Banken, in der Nahrungsmittel- und der Pharmaindustrie.
Publiziert: 18.06.2015 um 14:49 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:51 Uhr

2013 hatte der Unterschied zwischen dem höchsten und dem tiefsten Lohn bei 1:132 betragen. Am markantesten war im Jahr 2014 das Verhältnis mit 1:188 in der Nahrungsmittelindustrie, gefolgt von Pharma- und Chemie (1:139) sowie den Banken (1:124), wie einer Mitteilung der Gewerkschaft Unia vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Als Einzelunternehmen obenauf schwangen gemäss der Studie die Pharmakonzerne Novartis und Roche gefolgt von der Grossbank UBS und dem Nahrungsmittelmulti Nestlé. Hier verdiente die Chefetage rund 200-mal mehr als die einfachen Angestellten.

Ins Auge sticht zudem der Agrochemiekonzern Syngenta, der derzeit vom US-Saatguthersteller Monsanto umworben wird. Bei fast gleich hohem Jahresgewinn kassierte Konzernchef Michael Mack im vergangenen Jahr 3 Mio. Fr. mehr. Die Lohnschere öffnete sich deshalb von 1:85 auf 1:144.

Im Detailhandel hat sich die Lohnschere hingegen leicht geschlossen. Sie lag im vergangenen Jahr noch bei 1:18. Der Grund dafür ist, dass die tiefen Löhne insbesondere bei Coop und Migros angehoben wurden.

Nach Ansicht der Gewerkschaft ist die Abzocker-Initiative ein erster Schritt gewesen. Nach wie vor fehle aber ein Hebel, um exorbitante Vergütungen zu unterbinden. Es brauche verbindliche Obergrenzen und klare, griffige Regeln.

Für ihre Studie untersuchte die Gewerkschaft Unia 41 Unternehmen. Das entspricht einem Sechstel aller 220 Unternehmen, die an der Schweizer Börse gehandelt werden. 15 der untersuchten Konzerne gehörten zur Gruppe der 20 grössten Titel.

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