Neue Ladenkette
Wir lüften das Manor-Geheimnis

Noch wird eifrig umgebaut. Doch schon bald eröffnet Manor im Bahnhof Lausanne einen neuen Laden. Es ist die Pilotfiliale eines nationalen Konzeptes. Blick.ch weiss, was es im «Manora fresh to go» zu kaufen gibt.
Publiziert: 02.07.2016 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:27 Uhr
Gegessen wird immer: Das Warenhaus Manor will künftig in Mini-Shops Produkte zum Sofortverzehr verkaufen.
Foto: ZVG
Ulrich Rotzinger

Take-aways und Food-Theken sind ein gutes Geschäft, auch wenn es im Warenhaus kriselt, weiss Manor-Chef Bertrand Jungo (50). Vom Schweizer Markt der Schnellverpflegung mit einem Umsatz von über 3 Milliarden Franken, will sich er sich nun ein schönes Stück abschneiden. Auf seinem Schreibtisch liegt das Projekt für eine nationale Ladenkette. Diese soll helfen, den Umsatzrückgang seiner Warenhäuser aufzufangen.

Derzeit ist am Bahnhof in Lausanne noch nicht viel zu sehen. Auch in Zürich-Oerlikon wird noch eifrig gehämmert und gebohrt. Doch bald gibts den Warenhausriesen dort in klein, «Manora fresh to go» heisst das neue Ladenkonzept.

Auf kleinen Flächen an «wichtigen Verkehrs-Hotspots» der Schweiz verkauft Manor künftig hausgemachte Produkte zum Sofortverzehr, bestätigt Manor-Sprecher Andreas Richter. Non-Food-Artikel seien keine vorgesehen, auch Kunden-WCs gibt es vorderhand nicht.

Lausanne und Zürich-Oerlikon sind Vorreiter

Zunächst komme der Manora fresh to go an die Bahnhöfe. Der erste geht im September in Lausanne auf, im November ist Zürich-Oerlikon an der Reihe. Auch am Hauptbahnhof Zürich haben sich Manor-Manager bereits umgeschaut, weiss BLICK. 

«Erweist sich das Konzept als erfolgreich, kommen weitere Standorte hinzu», sagt Richter. Das Potenzial schätzt Manor auf rund 50 Standorte.

Manor-Chef Bertrand Jungo.
Foto: Sabine Wunderlin

Hat sich Jungo von Coop inspirieren lassen? Dieser hing letzten Herbst einfach ein «to go» (Engl. zum Mitnehmen) an den Firmennamen, der nun über den Kleinstfilialen prangt. Bis zum Jahr 2020 will Coop schweizweit 50 Coop-to-go-Shops aufbauen und mit diesen 100 Millionen Franken umsetzen.

Die ersten, inzwischen sechs Filialen, entwickeln sich «prächtig und übertreffen unsere Erwartungen deutlich», sagte Coop-Chef Joos Sutter (51) im Frühjahr.

Einen solchen Erfolg dürfte sich auch der Manor-Chef wünschen.

Doch damit nicht genug: Der Warenhausriese will nicht nur sein neues Konzept mit den Mini-Läden schweizweit ausrollen, sondern auch die Zahl seiner Restaurants deutlich ausbauen. Momentan führt Manor 44 Manora-Restaurants. «Im 2016 kommen Chur, Bachenbülach, Fribourg und Hinwil hinzu», sagt Sprecher Richter. Im 2017 sei eine weitere Expansion geplant.

Gegessen wird immer, getrunken sowieso. Dass Manor-Chef Jungo der Verpflegung mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Manor-Gruppe schenkt, wird sich wohl für ihn auszahlen. Insider sprechen von steigenden Umsätzen im Restaurant-Bereich Manors.

Globus' Deli-to-go wird nicht weitergeführt

Jedoch gehen nicht alle «to go»-Konzepte wirklich auf. Im HB-Zürich machte ein Take-away von Globus mit Luxus-Delikatessen zu. Das Projekt wurde schweizweit gestoppt: «Die Deli-to-go im HB Zürich war ein Pilot, welcher auf Grund einer konzeptuellen Neuausrichtung im Gastro-/Food-Bereich nicht mehr weiterverfolgt wird», sagt eine Sprecherin auf Anfrage. 

An der Lage im HB Zürich kann es nicht gelegen haben. Wohl aber daran, dass die Globus-Produkte zum Sofortverzehr für die pendelnde, breite Masse zu teuer sind.

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