Bewegter Markt: Während Jacobs eine Nespresso-Maschinen-kompatible Kaffeekapsel lanciert, hat fast gleichzeitig die Ethical Coffee Company (ECC) entschieden, aus diesem Markt auszusteigen. (Archivbild ECC-Kapsel)
Foto: KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Nestlé klont sich selbst
Jetzt kommen die Nespresso-Kapseln von Starbucks

Bei Nespresso bricht Nestlé-Chef Mark Schneider gleich mit zwei Traditionen: Er lanciert mit Starbucks Nespresso-Kopien – und bringt sie in Supermärkte.
Publiziert: 14.11.2018 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 19:10 Uhr
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Nestlé-CEO Mark Schneider freut sich immer noch diebisch über den Starbucks-Deal.
Foto: PHILIPPE ROSSIER
Marcel Speiser (Handelszeitung)

Im Mai hat Nestlé für gut 7 Milliarden Dollar das Recht gekauft, die Produkte der Kaffeehaus-Kette Starbucks in Supermärkten zu verkaufen. Es war ein Deal, der für Aufsehen gesorgt hat.

Jetzt geht Nestlé-Chef Mark Schneider (53) noch einen Schritt weiter, wie er in einem Interview mit der deutschen «Lebensmittel Zeitung» ankündigt: «Wir werden eine mit Nespresso-Maschinen kompatible Kapsel für Starbucks auf den Markt bringen.» 

Firmeneigene Kapsel-Kopien

Die Aussage hat es in sich. Denn erstmals beteiligt sich Nestlé selbst daran, die Konzerntochter Nespresso mit Kapsel-Kopien zu konkurrenzieren. Bislang waren die «Nespresso-Generika» ein Geschäft, mit dem Drittfirmen – in der Schweiz etwas die Migros – gutes Geld verdienten. Nestlé selbst allerdings hielt sich zurück. Mit den Starbucks-Kapseln soll sich das nun ändern.

Doch damit nicht genug: «Die Starbucks-Kapseln wird offen im Handel erhältlich sein», so Schneider in der «LZ». Bislang verfolgte Nestlé mit Nespresso die Strategie, die Kapseln ausschliesslich in firmeneigenen Läden oder über den firmeneigenen Webshop zu verkaufen. Jetzt ritzt Nestlé dieses Prinzip. Zwar nicht bei Nespresso selbst, aber bei der firmeneigenen Nespresso-Kapselkopie von Starbucks.

«Ich bin sehr, sehr happy»

Ausserdem hält Schneider im Interview fest, er sei «mit der Übernahme der Starbucks-Lizenz sehr, sehr happy». Man sehe bereits aktuell, dass das Interesse an der Marke «enorm» sei. Allerdings fügt Schneider an, im Kaffeegeschäft vorerst nicht mehr zukaufen zu wollen: «Wir sind im Kaffeegeschäft jetzt in einer Phase, in der es ums Integrieren und Umsetzen geht. Ich will nicht über mögliche künftige Zukäufe spekulieren. Wir sind in der Kategorie führend und wir werden alles tun, das zu bleiben.»

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.

Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.

Nestlé und JAB liefern sich im Kaffeemarkt derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft. Entscheidend wird s ein, welches der beiden Unternehmen die grössten Marktanteile im Wachstumsmarkt China für sich beanspruchen kann.

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