Über drei Viertel der Mieter in der Schweiz fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht wohl. Das hat eine Umfrage von Comparis ergeben, bei der 4175 Mieterinnen und Mieter zur Zufriedenheit ihrer aktuellen Wohnsituation befragt wurden.
Für Unmut sorgen aber nicht nur Wohnungsnot und hohe Mietpreise. Fast ein Drittel findet die eigene Wohnung zu hellhörig. Der Baustandard des Wohnhauses ist mitunter ein Grund, warum 17 Prozent der Mieter zu Hause nicht glücklich sind.
Dabei sorgt die mangelhafte Ausstattung des Badezimmers, der Küche und Terrasse bei 16 Prozent für Missfallen. Aber auch der Grundriss der Immobilie stösst bei 8 Prozent auf Abneigung. Doch damit nicht genug. Ebenfalls stören sich Befragte ob des Raumklimas, das in der Wohnung herrscht, und den Lichtverhältnissen. Auch der Lärmpegel und die Nachbarn in der Wohngegend stören einen von fünf Mietern.
Unprofessionelle Vermieter nerven
Doch nicht die Wohnung allein, auch die Vermieter machen ihren Mietern das Leben schwer gemäss Studie. Die Gründe dafür sind mangelnde Professionalität und die Unfreundlichkeit der Verwaltungen. Auch eine zu langsame Reaktionsgeschwindigkeit oder die mangelhafte Erreichbarkeit dieser bringen Mieter auf die Palme. Knapp einer von 5 Mietern leidet auch darunter, dass gemeldete Mängel, wie Schimmelbildung oder eine kaputte Heizung, von Vermietern nicht behoben werden.
Zu wenig Geld zum Umziehen
«Obwohl der Leidensdruck hoch scheint, planen relativ wenige Mieter einen Umzug. In der Umfrage gab lediglich ein Viertel der Mieter an, im nächsten Jahr umzuziehen», sagt Nina Spielhofer, Immobilien-Expertin bei Comparis. Laut Umfrage können zwei Drittel der umzugswilligen Mieter aus finanziellen Gründen nicht wechseln.
Was fast ein Viertel der Befragten belastet, sind die hohen Steuern. Auch die hohen Mietkosten nerven einen Fünftel der Mieter. Und 7 Prozent halten die Nebenkosten für zu hoch. Diese stören vor allem Romands und Tessiner. Für Deutschschweizer sind diese weniger ein Dorn im Auge.