Ein grosser Name beim Start der Gesprächsreihe «The Talk @ The Studio» im Ringier-Pressehaus im Zürcher Seefeld: Nationalbank-Präsident Thomas Jordan (54) war am Dienstag Gast von Moderatorin Christine Maier.
Der frühere Spitzenwasserballer parierte Maiers Fragen souverän. Dass er in Porträts oft als behäbig charakterisiert werde, verstehe er als Kompliment, sagte der Zweimeter-Hüne: «Ich bin ein typischer Schweizer. Ich versuche, meine Arbeit so seriös wie möglich zu machen.»
Lob der Flexibilität von Schweizer Unternehmen
Eingeladen hatte Ringier zusammen mit der Versicherung Helvetia. Jordan lobte die Schweizer Wirtschaft: Dank ihrer Flexibilität habe sie die Aufhebung des Euro-Mindestkurses besser überstanden, als manche Beobachter befürchtet hätten. Für viele Firmen sei die Situation aber noch immer schwierig.
Die Versicherungsbranche stöhnt besonders unter den Negativzinsen. Jordan machte Helvetia-Chef Philipp Gmür (53) aber wenig Hoffnung, dass diese bald wegfallen. Nicht nur in der Schweiz, auch in Europa entwickelten sich die Konjunktur und die Inflation zwar in die richtige Richtung. «Von einer Normalisierung sind wir aber noch weit entfernt», so Jordan. Die bisherige Geldpolitik werde so weitergeführt.
Kleinsparer müssen keine Negativzinsen befürchten
Immerhin: Jordan hält es für wenig wahrscheinlich, dass die Banken bald auf breiter Front Negativzinsen für Kleinsparer einführen. Unterstützung erhielt er von CS-Schweiz-Chef Thomas Gottstein (52): «Es gibt keine Pläne, Negativzinsen für Privatkunden einzuführen.»