Die Bilanzsumme der SNB hat laut einer Untersuchung der Grossbank UBS vom Donnerstag am Ende des vergangenen Jahres zum Schweizer BIP in Höhe von rund 620 Milliarden Franken aufgeschlossen. Vor zehn Jahren betrug die Bilanzsumme der Nationalbank gerade mal ein Fünftel der Schweizer Wirtschaftsleistung.
Das neue Verhältnis ist auch im internationalen Vergleich ein enormer Wert, wie die Bankökonomen in ihrer Studie herausstreichen. Die Bilanzsummen der amerikanischen Notenbank und der Europäischen Zentralbank, die immer wieder für ihre expansive Geldpolitik in der Kritik stehen, machen gerade einmal rund 25 Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung eines Jahres aus.
Die Aufblähung der Bilanzsumme in der Schweiz ist auf die anhaltenden Devisenkäufe der SNB, also den Interventionen am Kapitalmarkt, zurückzuführen.
Angesichts der neuen Grössenverhältnisse warnen die UBS-Ökonomen vor zwei enormen Risiken. Einerseits könnte der Nationalbank gewisses Unheil dahingehend drohen, dass ihr Eigenkapital aufgefressen wird oder dieses sogar in den negativen Bereich rutschen könnte. Letzteres käme einer Überschuldung der Nationalbank gleich, da sie als Aktiengesellschaft geführt wird.
Zum anderen könnte die Geldmenge, welche die Notenbank in das System gepumpt hat, zu Inflation führen. Die Geldmenge hat sich laut der UBS seit 2008 fast verzehnfacht und dies habe die Angst ausgelöst, dass in der mittleren Frist ein starker Anstieg der Inflation folge.
Kurzfristig seien allerdings die Gefahren, die vom Aufblähen der Bilanz der SNB sogar bis zur Höhe des Schweizer BIP ausgehen, eher gering, betonen die Bankexperten.