Insgesamt setzte der Premiumschokolade-Hersteller in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 1,67 Milliarden Franken um, wie er am Dienstag mitteilte. Auch in den USA, wo Lindt zuletzt mit Problemen kämpfte, wurde wieder vermehrt Schokolade aus der Küche des Konzerns genascht.
Die gesamte Region Nordamerika (Nafta) legte organisch um 4,0 Prozent zu. Die US-Tochter Russell Stover habe den Umsatz stabilisiert und lediglich einen niedrigen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr verzeichnet, schrieb der Konzern.
Knapp über den Umsatz-Erwartungen
Im Vorjahr hatten schrumpfende Erlöse der US-Tochter Russell Stover die Gruppe ausgebremst. Das sonst so rasante Wachstumstempo verlangsamte sich in der Folge auf 3,6 Prozent. Damit verfehlte Lindt die mittelfristig angestrebten 6 bis 8 Prozent deutlich. Auch dieses Jahr soll es laut dem Management noch nicht ganz dafür reichen: Die Vorgabe für dieses Jahr sieht ein Wachstum von 5 Prozent vor.
Mit den Zahlen hat Lindt die Markterwartungen beim Umsatz knapp übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 1,66 Milliarden Franken und ein organisches Wachstum von 5,0 Prozent erwartet.
Kakao wieder teurer
Beim Gewinn hingegen verfehlte Lindt die Erwartungen. Der Betriebsgewinn (EBIT) der Gruppe stieg um 11,5 Prozent auf 117,1 Millionen Franken. Unter dem Strich blieben 86,0 Millionen Franken als Reingewinn, das ist ein Zuwachs von 12,7 Prozent. Am Markt wurde ein EBIT von 120,3 Millionen Franken sowie ein Reingewinn von 87,5 Millionen Franken prognostiziert.
Die Entspannung beim Preis für den wichtigsten Rohstoff Kakao sei nur vorübergehend gewesen, schrieb Lindt. Die Preise hätten kurzzeitig zum Jahreswechsel ein Mehrjahrestief erreicht, seien seither aber wieder deutlich angestiegen. Die Preise für Kakaobutter seien auf hohem Niveau verblieben und lägen mittlerweile auf einem Zehnjahreshoch.
Den Ausblick bestätigte Lindt. Für das Gesamtjahr wird ein organisches Umsatzwachstum von 5 Prozent sowie eine Steigerung der Gewinnmargen innerhalb der langfristigen Zielsetzung von 20 bis 40 Basispunkten in Aussicht gestellt. (SDA)